Referee im Fokus

Zwayer: Darum gab es keinen Elfmeter für Dortmund, aber für Bayern

Felix Zwayer stand nach dem Top-Spiel zwischen Bayern und Dortmund im Fokus. Foto: Getty Images.
Felix Zwayer stand nach dem Top-Spiel zwischen Bayern und Dortmund im Fokus. Foto: Getty Images.

Felix Zwayer hatte im Top-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (2:3) zwei strittige Strafraumszenen zu beurteilen und entschied beide Male zu Gunsten des Rekordmeisters. Nach scharfer Kritik aus dem BVB-Lager äußerte sich der Unparteiische selbst und erläuterte seine Entscheidungen.

Ein Zweikampf zwischen Lucas Hernandez und Marco Reus im Strafraum des FC Bayern führte in der 54. Minute nicht zu einem Elfmeter für Borussia Dortmund, auf der anderen Seite wurde den Münchnern in der Schlussviertelstunde nach einem Handspiel von Mats Hummels ein Strafstoß zugesprochen. Auf Seiten des BVB war der Ärger über diese beiden Entscheidungen von Felix Zwayer groß, nach Spielende bezog der Unparteiische daher Stellung.

Zwayer erklärt Elfmeter-Entscheidungen

Angesprochen auf den Handelfmeter für den FC Bayern erläuterte Zwayer bei Sky: "Ich sehe im laufenden Spiel, dass es eine Berührung gibt. Die Fragestellung für mich war: Ist der Arm vom Körper weggestreckt? Das war für mich nicht wahrzunehmen, das habe ich unmittelbar kommuniziert. Dann ist überprüft worden, wie die Armhaltung war. Der Videoassistent hat für sich eine Beurteilung vorgenommen und gesagt, Mats Hummels hat den Arm in einer unnatürlichen Haltung vom Körper weggestreckt, wehrt am Ende deutlich mit dem Ellbogen den Ball ab. Daraufhin habe ich mir den Vorgang am Monitor angeschaut und komme zu dem Ergebnis, dass es ein strafbares Handspiel ist." 

Elfmeter für Reus? "Ein herkömmlicher Zweikampf"

Mit Bezug auf die Szene zwischen Hernandez und Reus betonte Zwayer, er habe aufgrund seiner Linie auf einen Pfiff verzichtet: "Wir alle freuen uns und fordern immer eine robuste Zweikampfführung. Wir sollen die Spiele laufen lassen. Für mich im laufenden Spiel gab es einen Kontakt im Oberkörperbereich - ein herkömmlicher Zweikampf, auch bei hohem Tempo darf Kontakt im Oberkörperbereich stattfinden. Es stellt einen robusten Zweikampf dar, die Situation ist nicht schwarz oder weiß. Aufgrund meiner großzügigen Linie im gesamten Spiel habe ich mich gegen den Strafstoß entschieden." 

Zwayer brauchte für Hummels "eine weitere Perspektive"

Darüber hinaus habe er die Szene im Strafraum des FC Bayern eindeutig wahrgenommen, beim Handspiel von Hummels sei jedoch die Sichtung der TV-Bilder nötig gewesen, um beurteilen zu können, wie weit der Innenverteidiger seinen Arm ausgestreckt hat: "Die Frage war: Wie ist die Handhaltung? Dafür brauchte ich eine weitere Perspektive. Die konnte mir der Videoassistent bieten. In der anderen Situation hatte ich eine vollständige Wahrnehmung. Der Videoassistent hatte nach Überprüfung der Bilder keinen anderen Fakt, den er mir liefern kann", sagte Zwayer. 

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Florian Bajus  
05.12.2021