Einen Meter Abstand

Zusatzmauer: War Dänemarks Führungstreffer irregulär?

Damsgaard erzielte für Dänemark den Führungstreffer gegen England.
Damsgaard erzielte für Dänemark den Führungstreffer gegen England. Foto: Imago

Dänemark erzielte beim 1:2 im Halbfinale der EURO gegen England einen sehenswerten Freistoß-Treffer in Person von Mikkel Damsgaard. Doch kommen im Nachhinein Zweifel auf, ob das Tor hätte zählen dürfen.

Bei den Dänen brachen in der 30. Spielminute alle Dämme: Mikkel Damsgaard trat zum Freistoß an, seine Teamkollegen halfen ihm, indem sie in die Mauer Englands einrückten, eine Zusatzmauer bildeten und die Sicht von England-Keeper Jordan Pickford vermeintlich beeinträchtigten. Der Ball flog über die Mauer und von dort hin ins Tor von Pickford. Ein genialer Treffer - doch hätte dieser überhaupt zählen dürfen?

Was das Regelwerk besagt

Das offizielle Regelbuch sorgt zumindest für massiven Diskussionsstoff, lautet Regel 13 doch: "Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams eine Mauer, müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 m zur Mauer einhalten, bis der Ball im Spiel ist" und "Wenn ein Spieler des angreifenden Teams bei der Ausführung eines Freistoßes den Abstand von mindestens 1 m zur Mauer, die aus drei oder mehr Spielern des verteidigenden Teams besteht, nicht einhält, wird ein indirekter Freistoß verhängt."

Beim Schuss von Damsgaard hielten seine Kollegen den Abstand augenscheinlich nicht ein, doch der Treffer zählte dennoch und Aufregung kommt nun wohl erst im Nachhinein auf. Anders sah es hingegen beim in der 104. Spielminute getretenen Elfmeter von Englands Stürmer Harry Kane aus, nachdem sich der Unparteiische Danny Makkelie starker Kritik ausgesetzt sieht.

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Adrian Kühnel  
09.07.2021