Gegen Fenerbahce

Zeigen da Costa & Co wieder ihr Europa League-Gesicht?

Ein jubelnder Danny da Costa in der Europa League. Foto: Imago

In der Saison 2018/19 sorgte Eintracht Frankfurt in der Europa League für Furore, scheiterte erst im Halbfinale denkbar knapp am FC Chelsea. Garanten in der damaligen Europasaison unter anderem: Rechtsverteidiger Danny da Costa und Torhüter Kevin Trapp. 

Danny da Costa galt in der Saison 2018/19 bei Eintracht Frankfurt als unverzichtbar. Der 28-Jährige absolvierte damals unter Ex-Trainer Adi Hütter 50 Pflichtspiele mit 4472 Einsatzminuten, stand immer in der Startelf und wurde vom Österreicher regelmäßig "in Watte gepackt", damit er sich ja nicht verletzt. Zeitweise stand für den Rechtsfuß auch kein Backup zur Verfügung. Mit da Costa auf der rechten Seite und Filip Kostic auf der anderen besiegte die Eintracht mit der "Büffelherde" um die drei Stürmer Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller in der damaligen Saison unter anderem Inter Mailand und Benfica Lissabon in der Europa League. Für da Costa war es der große Durchbruch, selbst die Nationalmannschaft schien für den ehemaligen Leverkusener, der mit der Eintracht 2018 den DFB-Pokal gewann, in Reichweite.

Setzt Glasner wieder auf da Costa?

Seitdem ist viel passiert. Unter Adi Hütter geriet da Costa immer mehr aufs Abstellgleis, wurde in der vergangenen Saison dann sogar ein halbes Jahr an den FSV Mainz 05 verliehen. Unter dem neuen Trainer Oliver Glasner wollte der Defensivspieler, dessen Vertrag 2022 ausläuft, seine Chance suchen, fand sich nach zwei Niederlagen zum Saisonbeginn aber wieder auf der Bank wieder. Da auch sein Ersatz Erik Durm zuletzt nicht wirklich überzeugte, könnte Glasner zum Europa League-Auftakt gegen Fenerbahce Istanbul am Donnerstagabend (21 Uhr) wieder auf da Costa setzen und damit auch auf dessen Europapokal-Erfahrung. Intern dürfte die Hoffnung groß sein, dass er mit dem Europa League-Feeling auch wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt.

Trapp sieht sich in Bestform

Ähnliche Hoffnungen dürften die Verantwortlichen auch bei Kevin Trapp haben. Der war in der Saison 2018/19 ebenfalls ein Garant des Erfolgs, hielt unter anderem gegen Inter Mailand einen Strafstoß und auch im Elfmeterschießen beim FC Chelsea parierte er einen Elfer, was allerdings nicht reichte. Vor dem Duell mit Fenerbahce Istanbul betonte der 31-Jährige, dass er sich absolut bereit fühlt, um auch in dieser Saison wieder an seine Bestleistungen anzuknüpfen. Der Nationalkeeper kam bislang allerdings nur behäbig in die Saison, schluckte im Schnitt zwei Gegentore pro Spiel und zeigte nur beim Pokal-Aus in Mannheim eine Topleistung. Der Topverdiener bei der Eintracht hatte auch daran zu knabbern, dass er bei der Kapitänswahl von Oliver Glasner außen vor gelassen wurde. Mittlerweile scheint er das aber überwunden zu haben und will wieder voll angreifen. 

Platzt auch bei "Hinti" der Knoten?

Vize-Kapitän wurde hingegen Martin Hinteregger, der bislang erhebliche Startschwierigkeiten hatte, zuletzt aber von seinem Trainer Oliver Glasner starkgeredet wurde. Der Stern des Innenverteidigers ging bei der Eintracht in jener Saison ebenfalls auf. Zur Rückrunde wurde er vom FC Augsburg ausgeliehen und war in der K.O.-Phase der Europa League ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft - am Ende aber auch tragischer Held im Halbfinale. Beim FC Chelsea war er neben Goncalo Paciencia der Frankfurter Schütze, der im Elfmeterschießen verschoss. In der Folgesaison war für die Hessen war bereits im Achtelfinale gegen den FC Basel Schluss. Dort scheitete die Eintracht allerdings im Rückspiel vor leeren Rängen. Gegen den türkischen Topklub sind - dann vor Zuschauern - am Donnerstagabend womöglich alle drei Spieler wieder gefordert und eine ganze Stadt hofft, dass sie wieder ihr Europa League-Gesicht von 2019 zeigen können. 

Benjamin Heinrich  
16.09.2021