Xavi mit Medienschelte: "Meine Spieler spielen nicht befreit"

Der FC Barcelona hat sich am Sonntag mit einem 2:1 gegen Deportivo Alaves aus seiner Mini-Krise befreit. Zudem beendete Robert Lewandowski seine Durststrecke mit den ersten beiden Treffern seit dem 23. September. Xavi Hernandez machte nach der Partie auch die mediale Berichterstattung rund um sein Team für einige Negativerlebnisse verantwortlich.

"Presse ist sehr kritisch und übertreibt"

"Die Presse ist sehr kritisch und übertreibt, das beeinflusst uns und deshalb spielen wir nicht mehr so ruhig wie zuvor", zitiert die in Barcelona erscheinende Zeitung Mundo Deportivo den Cheftrainer. "Meine Spieler spielen nicht befreit wegen all dessen, was im Umfeld gesagt wird", so Xavi weiter. Es sei normal, dass gerade seine mit vielen jungen Spielern bestückte Mannschaft sich beeinflussen lasse, wenn in den Medien auf sie eingeschlagen wird. 

"Situationen und Szenarien generiert"

"Das ist mir selbst als Fußballer passiert und jetzt passiert es meinen Spielern", meint der 43-Jährige. Er habe "keinen Zweifel", dass sich die Berichterstattung auf dem Spielfeld auswirke. "Es werden Situationen und Szenarien generiert, die aus meiner Sicht nicht der Realität entsprechen. Und das wirkt sich aus, ohne Frage." Am Sonntag gegen Alaves sei dies vor allem in der ersten Hälfte der Fall gewesen. Barca verlor kurz nach dem Anstoß die Kugel, lag nach 17 Sekunden mit 0:1 hinten. 

Xavi zuletzt selbst sehr kritisch

Bis zur Pause hätten weitere Gegentreffer hinzukommen können, dann habe er beruhigend auf seine Spieler einwirken können, meint Xavi. "Die 30 Minuten zum Beginn der zweiten Hälfte, das war das Barca, das wir sehen wollen." Dank eines Strafstoßes sprang letztlich ein Arbeitssieg heraus, der kritische Stimmen wohl nur kurzzeitig verstummen lässt. Kurios ist an der Medienschelte von Xavi, dass er sich zuletzt selbst mit der härtesten Kritik gemeldet hatte. Nach dem 0:1 gegen Schachtar Donezk in der Champions League sprach der einstige Weltklasse-Profi von einem "Tiefpunkt", der einen "mentalen Reset" bei Barca nötig mache.