Preetz: "Vereine zahlen die Zeche"

"Worst Case": Labbadia singt den Länderspiel-Blues

Labbadia muss ohne Neuzugang Guendouzi auskommen. Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
Labbadia muss ohne Neuzugang Guendouzi auskommen. Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images

Kaum einen Verein in der Bundesliga dürfte die abgelaufene Länderspielpause Hertha BSC härter getroffen haben als Hertha BSC. Da wäre zum Beispiel ein Trio von Südamerikanern, das Tausende Flugmeilen, aber nur insgesamt eine Einsatzminute sammelte. Bei Matteo Guendouzi kam es noch schlimmer, wie Bruno Labbadia bemerkt.

Der Mittelfeldmann, kurz vor Toreschluss des Transferfensters vom FC Arsenal geliehen, kehre mit einem positiven Corona-Test im Gepäck von der französischen U21-Nationalmannschaft in die Hauptstadt zurück. In der hatte er zuvor schon nur eine Stippvisite verbracht. "Schon die Verpflichtung ist sehr kompliziert gewesen, dass er ein paar Stunden hier war und sofort wieder weg musste", ärgert sich Labbadia in der Spieltagspressekonferenz vor der Partie von Hertha gegen den VfB Stuttgart. "Jetzt ist der Worst-Case eingetroffen, dass er Corona hat, zehn Tage in Quarantäne ist."

Virtuelles Training für den Neuzugang

Noch bevor der 21-Jährige auch nur ein Mannschaftstraining absolvieren kann, ziehen so mehrere Wochen ins Land. Labbadia will Guendouzi in dessen Isolation ein virtuelles Training bieten. "Wir werden über verschiedene Mittel versuchen, wenigstens den Erhalt hinzubekommen", will der Chefcoach keinen Substanzverlust bei der Leihgabe zulassen. Freilich ist Hertha dabei darauf angewiesen, dass der Spieler weiterhin asymptomatisch bleibt. Schon vor der Hiobsbotschaft war der Ärger in Berlin ob der Länderspielpause groß.

"Vereine zahlen die Zeche"

Omar Alderete, Jhon Cordoba und Matheus Cunha waren nach Südamerika geflogen, um für Paraguay, Kolumbien und Brasilien zu spielen. Nur Alderete kam dabei auch zu einem Einsatz, während Cordoba und Cunha vergeblich auf ihre Debüts warteten und nun womöglich mit Jetlag zu Hertha zurückkehren. Geschäftsführer Michael Preetz kommentiert genervt: "Die Vereine müssen die Zeche bezahlen für all das, was hier passiert. Es wird nochmal über den Sinn der Abstellungsperiode im November diskutiert werden." In nicht einmal vier Wochen verteilen sich die Spieler von Hertha BSC und Co. planmäßig erneut auf dem Globus.

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Lars Pollmann  
15.10.2020