Scharfe Kritik

Wontorra: Werder hat "Mangel an Spielintelligenz und Einsatzwillen"

Werder kassierte am Sonntag eine Klatsche in Dresden. Foto: Imago
Werder kassierte am Sonntag eine Klatsche in Dresden. Foto: Imago

Nach zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer steht Werder Bremen gegen den 1.FC Heidenheim am Freitagabend gewaltig unter Druck. Die Hanseaten wollen sich auf keinen Fall mit einem neuerlichen Misserfolg in die Länderspielpause verabschieden. Jörg Wontorra lässt derweil kaum ein gutes Haar am Aufgebot der Grün-Weißen.

"Gerade mal drei Absteiger-Profis sind übrig geblieben in der aktuellen Startelf, die einen nennen es Umbruch, die anderen Frischzellenkur", schreibt die Reporter-Legende in einer Kolumne für den Weser-Kurier. Werder sei in jedem Fall verjüngt, dadurch aber nicht automatisch besser. "Werders Kader ist nicht ausbalanciert", steht für Wontorra fest. Futter für diese These gab es zuletzt beim 0:3 gegen Dynamo Dresden reichlich.

"Intellektueller Anführer und 'Aggressive Leader'"

"Die Klatsche in Dresden hat klar aufgezeigt, woran es dem Team mangelt: an Spielintelligenz und an Einsatzwillen. Mit anderen Worten: Es fehlen ein intellektueller Anführer und einer, den sie auf Neudeutsch 'Aggressive Leader' nennen", erklärt Wontorra. Gerade auf den neuralgischen Positionen im Mittelfeld, wo die entsprechenden Spielertypen im Idealfall zu finden wären, sei Werder Bremen schlicht nicht gut genug besetzt.

"Verletzungsserie von Toprak einzige Konstante"

"Wenn dazu noch die einzige Konstante im Team die Verletzungsserie von Ömer Toprak ist, dann wird es schwer, von einem homogenen und gut ausgeloteten Kader zu sprechen", ätzt der 72-Jährige, der einst im Aufsichtsrat des Klubs saß und für eine neuerliche Kandidatur bei den jüngsten Wahlen nicht zugelassen wurde. "So bleibt am Ende nur die Hoffnung, dass das, was nicht zusammenpasst, sich wenigstens zusammenrauft." Mit elf Punkten aus acht Spielen bleibt Werder Bremen aktuell weit hinter den Erwartungen.

Profile picture for user Lars Pollmann
Lars Pollmann  
30.09.2021