Boykott spürbar?

WM-Quoten brechen ein: Sogar ein Krimi hat höhere Reichweite

Die WM in Katar verzeichnet in Deutschland bislang keine starken Quoten. Foto: Justin Setterfield/Getty Images
Die WM in Katar verzeichnet in Deutschland bislang keine starken Quoten. Foto: Justin Setterfield/Getty Images

Weil die Weltmeisterschaft in Katar als besonders umstritten gilt, haben sich einige Menschen dazu entschieden, das Turnier zu boykottieren. Das scheint sich bemerkbar zu machen, dies lässt sich an den TV-Quoten des zweiten WM-Tags ableiten.

Am Montag traten in Katar bei der Weltmeisterschaft England und der Iran (6:2), Senegal und die Niederlande (0:2) sowie die USA und Wales (1:1) gegeneinander an. Keines dieser Spieler erreichte im TV auch nur annähernd die Marke von fünf Millionen Fans. Die meisten Leute sahen das vom ZDF im Free-TV übertragene Abendspiel zwischen den USA und Wales, das laut dwdl.de im Schnitt 4,35 Millionen Zuschauende erreichte. Aus Quotensicht ist dies jedoch eine ziemliche Enttäuschung.

Krimi sichert sich bessere TV-Zahlen als WM

Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland sah dies nämlich noch deutlich anders aus. Selbst das reichweitenschwächste Primetime-Spiel erreichte damals noch fast acht Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Vor vier Jahren wurden regelmäßig sogar zweistellige Millionen-Reichweiten geknackt. Ein weiteres Indiz für einen spürbaren WM-Boykott: Ein in der ARD ausgestrahlter "Donna Leon"-Krimi sicherte sich als Wiederholung um 20.15 Uhr eine höhere Reichweite als das WM-Spiel zwischen den USA und Wales: 4,41 Millionen Menschen sahen den 90-minütigen Film. Ob sich dieser Negativ-Trend aus WM-Sicht fortsetzt, bleibt abzuwarten.

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Adrian Kühnel  
22.11.2022