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WM-Frust? Rummenigge beschuldigt auch die Medien

Rummenigge gehört der Taskforce des DFB an. Foto: Getty Images
Rummenigge gehört der Taskforce des DFB an. Foto: Getty Images

Die Fußballweltmeisterschaft der Männer in Katar war aus vielen guten Gründen umstritten. Zahlreiche Fans haben vorab für sich entschieden, das Turnier linksliegen zu lassen und den Fernseher nicht einzuschalten. Die TV-Quoten blieben so deutlich hinter den vergangenen Turnieren zurück. Karl-Heinz Rummenigge macht die Medien dabei auch für den WM-Frust beim DFB-Team mitverantwortlich.

"Wir müssen zu einem seriösen, aber vor allem fairen Miteinander zurückkehren. Ich beobachte seit Corona vor allem bei den öffentlich-rechtlichen Sendern den Trend, sich am Profifußball abzuarbeiten", so der langjährige Vorstandschef des FC Bayern gegenüber Sport Bild. Die WM sei da das beste Beispiel, meint Rummenigge. "ARD und ZDF haben für das Turnier in Katar inklusive Umsetzung rund eine Viertel Milliarde Euro aus unseren Gebührengeldern bezahlt – gleichzeitig aber schon beinahe zu einer Art TV-Boykott aufgerufen."

"EM im eigenen Land bietet die große Chance"

Beide Übertragungsanstalten hatten das Turnier kritisch begleitet und beispielsweise mit Dokumentationen im Vorfeld auf Missstände im Gastgeberland hingewiesen. Eine große WM-Stimmung konnte so aus Sicht von Rummenigge wohl nicht aufkommen. Nun gelte es aber, angesichts der heimischen EURO im Sommer 2024 einen Schulterschluss auf allen Ebenen zu suchen. "Eine EM im eigenen Land bietet die große Chance, dass sich Deutschland, genau wie 2006, wieder als sympathischer Gastgeber der Weltöffentlichkeit präsentieren kann", so Rummenigge.

"Es wäre viel zu kurz gesprungen, wenn ..."

Als Mitglied des externen Beraterkreises zur sportlichen Zukunft der Männer-Nationalmannschaft hat der ehemalige Weltklasse-Stürmer auch selbst eine gewisse Verantwortung übernommen. Dem Gremium wird in der Öffentlichkeit in erster Linie die Aufgabe zugesprochen, die Nachfolgeregelung nach dem Rückzug von Oliver Bierhoff zu begleiten. "Es wäre viel zu kurz gesprungen, wenn wir einfach nur eine Personalie diskutieren würden. Das wird der Sache nicht gerecht", hält Rummenigge dagegen. Es gehe viel grundsätzlicher darum, "die Voraussetzungen für eine Atmosphäre bei der EM zu schaffen, die eine ganz andere ist als zuletzt".

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Lars Pollmann  
04.01.2023