Frankfurts Youngster

Wird N'Dicka jetzt Eintrachts neuer Abwehrboss?

Evan N'Dicka zeigte für die Eintracht im Einsatz gegen Augsburg. Foto: Imago

Beim 0:0 gegen den FC Augsburg gehörte bei Eintracht Frankfurt Innenverteidiger Evan N'Dicka  zu den besten Spielern auf dem Platz. Der 22-jährige Franzose könnte in dieser Saison den nächsten Schritt machen und bei den Hessen zum Führungsspieler reifen. 

Aus dem Deutsche Bank Park in Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich

Schon mit der Aufstellung setzte Frankfurts Trainer Oliver Glasner gegen den FC Augsburg ein Zeichen. In der Viererkette agierten in der Innenverteidigung mit Evan N'Dicka und Martin Hinteregger zwei Linksfüßler nebeneinander. "Sie haben eine sehr gute Leistung gezeigt und sich gegenseitig bei langen Bällen abgesichert. Sie bringen physische Präsenz mit, was in der Bundesliga sehr wichtig ist", erklärte Glasner nach der Partie auf Nachfrage von fussball.news die Entscheidung für Hinteregger und N'Dicka. Überraschenderweise entschied sich Glasner für den Franzosen N'Dicka auf der rechten Seite und nicht für den erfahrenen Hinteregger, der unter Ex-Trainer Adi Hütter in der Dreierkette auch schon in einzelnen Partien den rechten Innenverteidiger gespielt hat. 

N'Dicka bester Defensivspieler

Eine Entscheidung für die fußballerischen Qualitäten des ehemaligen U21-Nationalspielers. Und der zahlte eindrucksvoll zurück. 83 Prozent seiner Zuspiele kamen an, bei der Spieleröffnung übernahm der Youngster mit 79 Ballkontakten Verantwortung. Und das obwohl er auch mit seinem schwachen rechten Fuß gefordert war. Auch in Sachen Zweikämpfen war N'Dicka gegen die Augsburger das Maß der Dinge. 82 Prozent der direkten Duelle entschied er für sich. Zum Vergleich: Nebenmann Hinteregger, der in Abwesenheit von Sebastian Rode und Makoto Hasebe als Kapitän auflief, brachte nur 75 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, gewann für einen Innenverteidiger nur schwache 50 Prozent der Zweikämpfe. N'Dickas Ballsicherheit zeigte sich auch darin, dass er nur 13 Ballverluste insgesamt verzeichnete, Hinteregger 21.

Jung, aber nicht unerfahren - bald Führungsspieler?

Beide zeigten in Summe eine Reaktion auf die schwache Leistung beim 2:5 in Dortmund in der Vorwoche. Die Reaktion N'Dickas, der sich in der Vorbereitung als absoluter Musterprofi zeigte und viele Extraschichten im Kraftraum verbracht hat, war dabei aber noch beeindruckender und das nicht nur wegen seines jungen Alters. Mit seinen 22 Jahren übernimmt der Linksfuß immer mehr Verantwortung, kann mittlerweile auch schon die Erfahrung von 74 Bundesligaspielen (fünf Tore) vorweisen. Seine starke Physis, die N'Dicka aber auch mit einem feinen Füßchen paart, könnte ihn in dieser Saison zu einem der spannendsten Innenverteidiger der Bundesliga machen. Bleibt er weiterhin so präsent wie gegen Augsburg, könnte er zudem auch eine Führungsrolle in der Defensive übernehmen. Gerade durch seine fußballerische Qualität könnte er dadurch Nebenmann Hinteregger entlasten, der sich dann voll und ganz darauf konzentrieren kann, seine Form wiederzufinden. 

Benjamin Heinrich  
23.08.2021