Köllner unter Druck

Wird Ex-Bayern-Star Fink neuer 1860-Coach?

Foto: Thorsten Fink spielte früher im Mittelfeld des FC Bayern. Bild: Getty
Foto: Thorsten Fink spielte früher im Mittelfeld des FC Bayern. Bild: Getty

Der TSV 1860 hat am Montagabend eine blutleere Vorstellung gegen Dynamo Dresden abgeliefert, erneut eine Führung verspielt und mit 1:2 gegen die Sachsen verloren. Trainer Michael Köllner steht nun offenbar vor dem Aus.

Schon mehrfach gab es die Diskussion, ob der Oberpfälzer noch der richtige Trainer für die Löwen sei. Die Blauen wollen endlich hoch in Liga 2, nach einem Top-Saisonstart scheint aber einiges im Argen zu liegen. Aus den vergangenen sieben Partien gab es nur einen Sieg für die Münchner, ein 3:1-Erfolg gegen das vom Abstieg bedrohte Zwickau. Magenta-TV-Experte Martin Lanig vermisst bei den Löwen vor allem ein gutes und dominantes Positionsspiel. Gerade wenn man in Führung liege, dürfe ein Aufstiegsaspirant wie 1860 sich den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen lassen, so Lanig.

Drei Punkte Rückstand auf Saarbrücken

Obwohl 1860 nur Tabellensechster ist, sind es immer noch "nur" drei Punkte Rückstand auf Saarbrücken und Relegationsplatz drei, weshalb es für die Vereinsführung natürlich eine schwierige Entscheidung ist, ob sie ihren seit 2019 im Amt agierenden Coach entlassen sollte. Wie die Bild-Zeitung berichtet, könnte es nun aber zu einem Wechsel auf der Trainerposition kommen. Als Köllner-Nachfolger soll demnach der frühere FC-Bayern-Star Thorsten Fink stehen. Er gewann mit den Roten 2001 die Champions League.

Erfolge mit Basel und Hamburg

Wichtiger sind allerdings die Erfolge von Fink als Trainer, die ihn in dieses neue Amt hieven könnten. Der 55-Jährige führte den FC Basel zu zwei Meistertiteln und sorgte für Furore in der Champions League. Auch den Hamburger SV konnte er zeitweise in der Bundesliga noch stabilisieren. In Japan gewann Fink mit Vissel Kobe den nationalen Pokal. Zuletzt hatte er jedoch in Lettland und Saudi-Arabien glücklose Engagements. Somit wäre auch für Fink der Trainerjob bei 1860 eine Art Neuanfang.

UPDATE: 1860 München hat mittlerweile die Trennung von Michael Köllner offiziell bekannt gegeben. So schreiben die Löwen in einer Mitteilung:

"Der anhaltende sportliche Negativtrend mit vier Punkten aus den letzten sieben Pflichtspielen entspricht unabhängig von der Zielsetzung nicht dem Anspruch und der Erwartungshaltung des TSV 1860 München, insbesondere mit Blick auf das Potential, dass in den Spielern und in der Mannschaft steckt. Die Geschäftsführung des TSV 1860 München, Günther Gorenzel und Marc-Nicolai Pfeifer, hat sich folglich nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens entschieden, Michael Köllner von seinen Aufgaben als Cheftrainer des TSV 1860 München mit sofortiger Wirkung freizustellen.

„Wir haben die Gesamtentwicklung intensiv analysiert und diskutiert. Trotz vieler Gespräche und gemeinsamer Aufarbeitung von Problemfeldern hat sich die gewünschte Entwicklung der Mannschaft nicht eingestellt und Muster, die bereits vor der zweimonatigen Winterpause zu erkennen waren, treten immer wieder zum Vorschein“ sagt Günther Gorenzel. „Wir sehen nicht nur unsere Saisonziele akut in Gefahr und sehen uns daher gezwungen zu handeln. Michael Köllner hat die Aufgabe als Cheftrainer in einer schwierigen Phase für den TSV 1860 München übernommen, wurde binnen kürzester Zeit zum Sympathieträger, trug maßgeblich zur Ruhe im Umfeld bei und hat tiefe Spuren hinterlassen. Wir danken Michael Köllner für seine langjährige, sehr gute Arbeit auf dem Platz und weit darüber hinaus und wünschen ihm persönlich alles Gute und viel Erfolg auf seinem weiteren Weg.“

Günther Gorenzel übernimmt interimistisch mit Stefan Reisinger das Traineramt. Der 51-jährige Österreicher verfügt über die erforderliche Fußballlehrer-Lizenz und stellt sich in dieser sportlich schweren Situation in der Doppelfunktion als Geschäftsführer Sport und Interimstrainer für den TSV 1860 München zur Verfügung. Unterstützt wird er in seiner Doppelfunktion von Stefan Reisinger, der bei seinen bisherigen Trainerstationen in schwierigen Zeiten bereits Verantwortung übernommen hat.

Zusammen mit dem bestehenden Trainerteam Franz Hübl, Harald Huber und Jörg Mikoleit wird Günther Gorenzel in der Doppelfunktion, unterstützt von Stefan Reisinger, die Geschicke der Profimannschaft solange leiten, bis auf Grundlage der wirtschaftlichen Möglichkeiten während der laufenden Spielzeit eine dauerhafte Lösung auf der Cheftrainerposition präsentiert werden kann."

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Daniel Michel  
31.01.2023