Bundesliga-Relegation

"Wir haben etwas zu gewinnen": HSV sieht Druck beim VfB

HSV und VfB standen sich zuletzt 2020 in der 2. Liga gegenüber. Foto: Getty Images
HSV und VfB standen sich zuletzt 2020 in der 2. Liga gegenüber. Foto: Getty Images

Die Spitzen der DFL dürften sich bei der Wiedereinführung der Relegationsspiele vor knapp 15 Jahren in etwa das Szenario erhofft haben, das nun eingetreten ist. Mit dem Hamburger SV und VfB Stuttgart stehen sich zwei absolute Traditionsvereine gegenüber, das Interesse auch unter neutralen Fans wird riesig sein. Beim HSV sehen sie den Druck vor dem Hinspiel in Stuttgart am Donnerstag vornehmlich auf den Schwaben lasten.

"Der VfB kann absteigen, das will keiner. Das sorgt für Druck", zitiert Sport Bild etwa Jonas Meffert. Für das eigene Team beansprucht der Mittelfeldmann der Rothosen eine positiv besetzte Ausgangslage. "Wir haben etwas zu gewinnen, weil wir weiterhin aufsteigen können. Außerdem haben wir das Rückspiel zu Hause." Bei statistischer Betrachtung fällt die Favoritenrolle allerdings eindeutig dem Erstligisten zu, der sich bisher bei elf von 14 Relegationsduellen durchsetzen konnte. Der HSV selbst verlor im Vorjahr knapp gegen Hertha BSC, setzte sich als Erstligist aber zweimal haarscharf durch.

HSV will "Jetzt-erst-recht-Mentalität"

In Stuttgart sehen sie die Sache mit dem Druck naturgemäß sicherlich etwas anders. Der VfB dürfte sich im psychologischen Vorteil wähnen, nachdem Hamburg am Sonntag einen verfrühten Platzsturm in Sandhausen erlebte und sich schon aufgestiegen dachte. Zwar betont Sportchef Jonas Boldt, der HSV werde daraus "positive Energie ziehen und mit einer Jetzt-erst-recht-Mentalität in die Relegation gehen", den Beweis muss die Mannschaft aber erstmal antreten.

VfB "zurück im Angriffsmodus"

Der VfB indes hat mit seiner Aufholjagd der letzten Wochen bereits bewiesen, mit Drucksituationen umgehen zu können. Auch die Enttäuschung, einen Sieg im Saisonfinale gegen die bereits gerettete TSG Hoffenheim und damit sogar die sofortige Rettung verpasst zu haben, ist vorbei. "Die trüben Gedanken sind weg. Uns ist bewusst, dass wir es weiterhin selbst in der Hand haben. Alle sind zurück im Angriffsmodus. Wir sind optimistisch", lässt sich Fabian Wohlgemuth in den Stuttgarter Nachrichten zitieren. Wie Hamburg ist aber auch der VfB ein gebranntes Kind: Als letzter Erstligist scheiterte Stuttgart 2019 in der Relegation an Union Berlin.

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Lars Pollmann  
31.05.2023