Serbischer Stürmer

Wie der Jovic-Deal ganz Frankfurt in Euphorie versetzt

Auch Filip Kostic (r.) dürfte von der Jovic-Rückkehr profitieren. Foto: Imago

Eintracht Frankfurt musste im DFB-Pokal eine herbe 1:4-Niederlage bei Bayer Leverkusen einstecken. Im Umfeld allerdings ist das Spiel nur nebensächlich. Das große Thema: Die Rückkehr von Luka Jovic.

Einen Pokalsieg wird Eintracht Frankfurt in diesem Jahr nicht mehr erleben, nach dem Aus im DFB-Pokal in der 2. Runde. Ein Finale in Berlin hätte für die Hessen wohl ohnehin nicht den ganz großen Charme gehabt. Als Trostpflaster kann nun der Transfer von Luka Jovic gelten. Der "verlorene Sohn", der laut Trainer Adi Hütter "wieder nach Hause kommt", wird für ein halbes Jahr an den Main zurückkehren. Im Umfeld herrscht deshalb große Euphorie. Während heftig über eine Leihe von Joshua Zirkzee (Bayern München) diskutiert wurde, machten die Verantwortlichen den spektakulären Leih-Deal mit Real Madrid klar. Finanziell für die Hessen ein lukrativer Deal, der 23-jährige Serbe wird in etwa das verdienen, was auch Bas Dost verdient hat, der die Eintracht an Heiligabend gen Brügge verlassen hatte. Sportvorstand Fredi Bobic ist ein echter Coup gelungen, auch weil Jovic unbedingt zurück nach Frankfurt wollte und nirgendwo anders hin.

Zeichen für Liga, Team und Fans

Die Jovic-Verpflichtung könnte die Initialzündung sein und den sportlichen Auftrieb nach drei Ligasiegen in Folge weiter befeuern. Der Transfer ist ein echtes Statement, "nach außen und nach innen", wie Hütter betonte. In der Bundesliga weiß man nun, dass die Eintracht im Kampf um Europa ernst macht. In der Mannschaft kann der Nationalspieler nicht nur Alleinunterhalter Andre Silva in der Spitze unterstützen, er wird auch die Laune von Landsmann Filip Kostic weiter steigen lassen. Der Linksaußen kämpfte zuletzt mit seiner Form. Nacheinander waren die Kostic-Kumpel Jovic (2019 zu Real Madrid), Ante Rebic (2019 zum AC Mailand), Mijat Gacinovic (2020 zur TSG Hoffenheim) und Dejan Joveljic (an den Wolfsberger AC ausgeliehen) "ausgewandert", die Rückkehr des Angreifers dürfte auch beim Linksfuß neue Kräfte freisetzen. Für die Mannschaft ist es ohnehin das Zeichen, dass auch die sportliche Leitung nichts unversucht lässt, um den Angriff auf die Top 6 zu unternehmen. Für die Fans ist die durchaus ersehnte Rückkehr einer Identifikationsfigur ohnehin das Thema schlechthin. Das Pokal-Aus kann der Euphorie dabei überhaupt nichts anhaben.

Benjamin Heinrich  
14.01.2021