Nach Pleite in Leipzig
Werner sieht in Werders "schmalem Kader" einen Wettbewerbsnachteil

Werder Bremen führt gegen RB Leipzig, doch verliert am Ende mit 1:2. Trainer Ole Werner ist frustriert und spricht über die Gründe für die Niederlage.
Leonardo Bittencourt hatte Werder Bremen in Führung gebracht (70.), doch in der Schlussphase schlugen Willi Orban (87.) und Dominik Szoboszlai (90.+6) für RB Leipzig zu. "Es ist eine Riesenenttäuschung, weil wir ein super Auswärtsspiel gemacht haben zum wiederholten Male gegen eine gute Mannschaft. Wir haben viel davon umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Aber wir schaffen es aktuell nicht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen", haderte Ole Werner bei der ARD mit der Last-Minute-Niederlage.
"Wenn man sieht, dass ein Gegner zwei Spieler mehr auf der Bank hat ..."
Der Werder-Coach konstatierte: "Ich glaube, in der Schlussphase war einmal mehr deutlich, dass der Gegner zulegen konnte über die Wechsel. Wir haben es nicht so geschafft, über diese Wechsel eine zweite Luft zu bekommen. Da sieht man einfach, dass uns aktuell ein bisschen die Substanz fehlt. Wenn man auch sieht, dass ein Gegner zwei Spieler mehr auf der Bank hat, dann spricht das schon mal Bände." Dies zeige sich derzeit "sehr, sehr häufig in diesen Spielverläufen, dass wir hintenraus nicht mehr zulegen können, sondern eher Probleme bekommen".
"Es ist einfach Qualität, die der Gegner zulegen kann und wir nicht"
Dementsprechend sei es "einfach sehr, sehr frustrierend, weil ich der Mannschaft, den einzelnen Spielern, überhaupt keinen Vorwurf machen kann. Es waren Wechsel, weil die die Spieler signalisiert haben. Umso frustrierender ist es dann, wenn du es nicht schaffst, sowas über die Zeit zu bringen", so Werner. Er meinte: "Es ist einfach Qualität, die der Gegner zulegen kann und wir nicht zulegen können. Wenn du als Werder Bremen bei RB Leipzig punkten willst, brauchst du alle Mann. Wenn du mit 16 anreist und der Gegner mit 18 Spielern antritt, ist das schon mal ein großes Problem. Man hat dann weniger Optionen, um auf einen Spielverlauf zu reagieren."
"Das ist die Erklärung: kein Kopf, sondern Qualität"
Demzufolge bemängelte Werner die Kaderbreite. "Wenn du so einen schmalen Kader hast, bist du darauf angewiesen, dass du nur so auf einen Spielverlauf Einfluss nehmen kannst", hielt er fest. Weil die Bremer dahingehend eingeschränkt sind, "zeigt sich das in den Ergebnissen", so Werner: "Das ist die Erklärung: kein Kopf, sondern Qualität in dieser Phase des Spiels." Werder steht vor diesem Hintergrund vor großen Herausforderungen: Nicht nur die möglichen Abgänge von Stars wie Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch müssen kompensiert werden, sondern auch in die Breite des Kaders muss investiert werden. Das Problem: Werder ist finanziell nicht unbedingt auf Rosen gebettet.
