Nordklubs

Werder siegt deutlich gegen FCH - HSV mit Last-Minute-Remis

Ducksch legte einen Traumstart für Werder hin. Foto: Imago
Ducksch legte einen Traumstart für Werder hin. Foto: Imago

Zum Auftakt des 7. Spieltag der 2. Bundesliga kamen die beiden Nordklubs Hamburger SV und Werder Bremen zum Einsatz. Der HSV rettete in letzter Sekunde ein Remis bei Erzgebirge Aue, während die Bremer sich gegen den 1. FC Heidenheim am Ende klar mit 3:0 durchsetzen konnten.

Erzgebirge Aue mit Interimscoach Marc Hensel empfing als schlechteste Offensive der Liga den Hamburger SV. Und Hensel brachte zwei Neue in der Startelf mit Antonio Jonjic und Gaetan Bussmann für Dimitrij Nazarov und Sascha Härtel (beide Bank). Und auch HSV-Coach Tim Walter veränderte seine Anfangsformation auf zwei Positionen, brachte Manuel Wintzheimer und Kapitän Sebastian Schonlau für Bakery Jatta und Mario Vuskovic (beide Bank). Der HSV kam etwas besser in die Partie, doch gefährliche Abschlüsse waren in der Anfangsphase zunächst Mangelware. Aues Sören Gonther klärte gerade so noch vor dem einschussbereiten Robert Glatzel (14. Minute) und Tim Leibold verzog für die Hamburger aus einer guten Freistoßposition (16.) über das Auer Tor. In Führung allerdings gingen dann die Sachsen durch ein Billard-Tor. Hamburgs Jonathan David köpfte nach einer Flanke Jonjic an, der per Kopf an Daniel Heuer Fernandes vorbei ins Tor traf. (23.) Anschließend ging John-Patrick Strauß im Strafraum im Zweikampf mit Leibold zu Boden (28.), doch Schiedsrichter Lasse Koslowski gab keinen Elfmeter. Eine Rangelei in der 31. Minute sorgte für den nächsten Höhepunkt. Sonny Kittel und Ben Zolinski sahen in der Folge Gelb, während sich sportlich beim HSV in der Folge nur wenig tat. Selbst vier Minuten Nachspielzeit änderten daran nichts. Einzig Aues Babacar Gueye hatte dort noch eine weitere Möglichkeit per Kopf.

Aue verteidigt das 1:0 

Walter brachte nach dem Seitenwechsel zwei Neue, wechselte Jatta für Moritz Heyer und Ludovits Reis für Wintzheimer ein. Doch die Sachsen hatten die Ruhe weg mit der Führung im Rücken und verteidigten kompakt. Der nächste HSV-Wechsel folgte dann verletzungsbedingt. David Kimsombi musste raus, Anssi Suhonen kam (58.). Der prüfte im Anschluss auch Aue-Keeper Martin Männel mit einer abgerutschten Flanke (67.). Die Auer machten sich dann selbst das Leben schwer, als Soufiane Messguem mit Rot vom Platz flog nach einem Foul an Kittel und einer undurchsichtigen Aktion. Auch Aues Trainer Marc Hensel sah in der Folge Gelb. Doch auch die Überzahl konnten die Hamburger zunächst nicht nutzen. Zwar drängten sie die Sachsen immer wieder tief in die eigene Hälfte, doch die letzte Präzision fehlte in den Offensivaktionen, sodass der Ausgleich lange nicht gelingen wollte. Doch quasi in letzter Sekunde schlug der HSV doch noch zurück. Nach einem Doppelpass zwischen Robert Glatzel und dem eingewechselten Tommy Doyle, der per Heber die Latte traf, köpfte Aues Dirk Carlson den Ball ins eigene Netz. Die Hamburger retteten sich spät einen Punkt und die Auer bleiben weiterhin sieglos in der 2. Bundesliga. 

Kleindienst in Bremen im Pech

In Bremen hingegen kam es zum ersten Aufeinandertreffen zwischen Werder und dem 1. FC Heidenheim in der 2. Bundesliga. 2020 standen sich beide Klubs noch in der Relegation gegenüber. Die Hanseaten retteten sich damals nur dank der Auswärtstorregel in der Bundesliga. Nach zwei Niederlagen in Folge änderte Werder-Trainer Markus Anfang seine Startelf auf zwei Positionen, brachte Lars-Lukas Mai und Jean-Manuel Mbom für Niklas Schmidt und Anthony Jung (beide Bank). Anfangs Gegenüber Frank Schmidt brachte lediglich Robert Leipertz für Maurice Malone (Bank). Zwischen Bremen und Heidenheim entwickelte sich im ersten Durchgang eine sehr ereignislose, aber umkämpfte Partie. Erst Heidenheims Leipertz (23.) und Tim Kleindienst (25.) hatten erste Chancen. Der FCH-Angreifer hatte in der Folge auch die beste Möglichkeit des Spiels bis dato, als er aus rund 14 Metern per Kopf am linken Pfosten scheiterte. Dennis Thomalla (39.) traf dann sogar ins Tor der Bremer, wurde aber wegen einer klaren Abseitssstellung zurückgepfiffen. Mit der Nullnummer ging es in die Kabinen. 

Werder dreht nach der Halbzeit auf

Nach der Pause kam es dann aber zum ersten Treffer der Partie. Nach einer Freistoßflanke von Angreifer Marvin Duksch kam Marco Friedl frei zum Einschuss und verwandelte per Direktabnahme (50.). Und Werder hatte direkt Lust am Toreschießen und erzielte den Doppelschlag. Nach einem schlimmen Patzer von Heidenheims Keeper Kevin Müller konnte Ducksch auf Vorlage von Nicolai Rapp, der schnell schaltete, trocken einschieben (51.). Die Heidenheimer kamen in der 54. Minute zum vermeintlichen Anschluss, doch der Videoassistent sah vor Kleindiensts Kopfballtor eine knappe Abseitssituation. Für die Vorentscheidung sorgte dann Thomalla, der in der 64. Minute ins eigene Tor traf. Kurios: In der 73. Minute folgten binnen einer Minute insgesamt fünf Wechsel, drei auf Seiten der Heidenheimer, zwei bei den Bremern. Frische Kräfte für eine Schlussoffensive? Mitnichten. Der FCH kam nicht mehr vor der Werder-Tor und musste am Ende eine deutliche Niederlage hinnehmen. 

Benjamin Heinrich  
01.10.2021