Nach Wirtz

Wer wird der nächste Nationalspieler der Bundesligisten?

Flick verhalf am Donnerstag Florian Wirtz zum Debüt. Foto: Imago
Flick verhalf am Donnerstag Florian Wirtz zum Debüt. Foto: Imago

Der verletzungsbedingte Ausfall von Robin Gosens könnte David Raum am Sonntagabend zum Debüt im DFB-Team verhelfen. Der Neuzugang der TSG Hoffenheim wäre zumindest die naheliegende Lösung auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette von Neu-Bundestrainer Hansi Flick.

Bei dessen Premiere am Donnerstag gegen Liechtenstein (2:0) trug sich Florian Wirtz von Bayer Leverkusen als erster Debütant der Flick-Ära in die Geschichtsbücher ein. Außer Raum hoffen auch Karim Adeyemi von RB Salzburg und Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg gegen Armenien am Sonntag oder gegen Island am Mittwochabend auf ihren ersten Einsatz für die A-Nationalmannschaft.

Drei Klubs hoffen auf neuen Nationalspieler

Für die drei Klubs der Top-Talente wäre das DFB-Debüt mit einigem Prestige verbunden. fussball.news stellt vor diesem Hintergrund die Frage, wer bei den 18 Klubs der Bundesliga womöglich als nächster Debütant in Frage kommt. Einzige Voraussetzung: Die Spieler dürfen bis dato kein A-Länderspiel mit dem Adler auf der Brust absolviert haben.

FC Bayern: Armindo Sieb, Angreifer

Beim Rekordmeister gibt es naturgemäß kaum deutsche Profis, die beim DFB keine große Rolle spielen. Sven Ulreich war einst nominiert, spielte aber nicht. Josip Stanisic könnte ein Thema werden, wenn er sich doch gegen Kroatien entscheidet. Als eines der deutschen Top-Talente hat womöglich Armindo Sieb die besten Karten, wenngleich nicht in allzu naher Zeit.

RB Leipzig: Tom Krauß, Mittelfeldspieler

In Sidney Raebiger haben die Sachsen ein 16-jähriges Ausnahmetalent, das im DFB-Pokal debütierte. Auch dem neuen U19-Nationalspieler Ben Klefisch trauen Beobachter künftig viel zu. Schneller könnte es aber für Tom Krauß gehen, der aktuell an den 1.FC Nürnberg ausgeliehen ist. Dort und bei der neuformierten U21 ist er zum Start der neuen Spielzeit als Leistungsträger gesetzt.

Borussia Dortmund: Youssoufa Moukoko, Stürmer

Beim BVB ist die Frage schnell beantwortet. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird Youssoufa Moukoko früher oder später von der U21 ins A-Team aufrücken.

VfL Wolfsburg: Lukas Nmecha, Stürmer

Neben Adeyemi wurde infolge des deutschen Erfolgs bei der U21-EURO im Sommer auch Lukas Nmecha als potenzieller Debütant unter Flick gehandelt. Der Neuzugang der Wölfe verkörpert einen Spielertypen, der beim DFB in der Form nicht vorhanden scheint.  

Eintracht Frankfurt: Ragnar Ache, Stürmer

Mit zwei Treffern bei den olympischen Spielen von Tokyo hat sich womöglich auch Ragnar Ache einen dauerhaften Platz in den Notizbüchern gesichert. "Natürlich habe ich die deutsche A-Nationalmannschaft als Ziel im Hinterkopf", sagt der 23-Jährige im exklusiven fussball.news-Interview.

Bayer Leverkusen: Emrehan Gedikli, Stürmer

Nachdem Wirtz gerade erst debütiert hat, könnte es eine gewisse Zeit dauern, bis der nächste Werkself-Kicker neu dabei ist. Emrehan Gedikli durchläuft immerhin bisher alle Nachwuchsteams des DFB und debütierte bereits mit 17 in der Europa League.

Union Berlin: Marvin Friedrich, Innenverteidiger

Für viele Beobachter hätte Marvin Friedrich längst schon einen Anruf von Joachim Löw oder Flick verdient gehabt. Mit 25 Jahren könnte dem Abwehrmann diese Ehre aber noch zuteilwerden.

Borussia Mönchengladbach: Luca Netz, Linksverteidiger

Die linke Außenbahn gilt im deutschen Fußball seit Jahren als Problemposition, auf der Flick in der Zukunft einiges ausprobieren könnte. Luca Netz, gerade von Hertha BSC nach Gladbach gewechselt, gilt als eines der größten Talente des deutschen Fußballs überhaupt.

VfB Stuttgart: Florian Müller, Torwart

Bei den Schwaben gibt es gleich mehrere Anwärter, etwa die Abwehrspieler Waldemar Anton und Marc Kempf, U21-Europameister Mateo Klimowicz oder Top-Talent Lilian Egloff. Weil aber ein Mangel an jungen Torhütern von Format herrscht, hat Florian Müller womöglich die besten Aussichten. Bei Olympia war er bereits die deutsche Nr.1.

SC Freiburg: Nico Schlotterbeck, Innenverteidiger

Schlotterbeck könnte am Sonntag oder Mittwoch debütieren.

TSG Hoffenheim: David Raum, Linksverteidiger

Ein Debüt von Raum gegen Armenien gilt als wahrscheinlich.

1.FSV Mainz 05: Jonathan Burkardt, Angreifer

Als neuer Kapitän der U21 des DFB ist Jonathan Burkardt automatisch im Fokus der Verantwortlichen. Noch bessere Chancen hätte der 21-Jährige wohl, wäre er ein körperlich stärkerer Mittelstürmer-Typ wie Nmecha oder Ache.

FC Augsburg: Felix Uduokhai, Innenverteidiger

Felix Uduokhai war bereits im November 2020 Teil der A-Nationalmannschaft, kam seinerzeit aber nicht zum Einsatz. Dass Flick ihm nun Schlotterbeck vorzog, ist vermutlich kurzfristig kein positives Zeichen. Dennoch hat der 23-Jährige künftig weiter alle Chancen.

Hertha BSC: Marton Dardai, Innenverteidiger

Der 19-jährige Marton Dardai gehörte in der Vorsaison zu den wenigen Gewinnern bei Hertha. Und das nicht bloß, weil er Sohn von Trainer Pal Dardai ist. Der Linksfuß gilt unter anderem als herausragend in der Spieleröffnung und hat eine glänzende Zukunft vor sich.  

Arminia Bielefeld: Stefan Ortega, Torwart

Bei einer Verletzung von Manuel Neuer, Bernd Leno oder Kevin Trapp wäre Stefan Ortega bereits bei der EURO in den DFB-Kader nachgerückt. Ob sein Standing auch nach dem Abschied von Torwarttrainer Andreas Köpke so hoch ist, müsste sich im Zweifelsfall zeigen.

1.FC Köln: Noah Katterbach, Linksverteidiger

Gewissermaßen darf sich auch der FC für das Debüt von Wirtz auf die Schulter klopfen, immerhin bildeten die Geißböcke den Leverkusener jahrelang aus. Bei Noah Katterbach könnten die Domstädter künftig wieder einen 'ganz' eigenen Nationalspieler feiern. Er gilt neben Netz als die Zukunft hinten links.

VfL Bochum: Armel Bella Kotchap, Innenverteidiger

Der VfL hat seit Paul 'Slawo' Freier keinen DFB-Internationalen mehr gestellt. Die besten Chancen aus dem aktuellen Kader dürfte Armel Bella Kotchap als großes Abwehr-Talent haben. Der 19-Jährige debütierte zuletzt bei der U21.

SpVgg Greuther Fürth: Jamie Leweling, Angreifer

Vor rund 100 Jahren war das Kleeblatt eine ganz große Nummer beim DFB-Team. Hätte Raum nicht den Klub Richtung Hoffenheim verlassen, würde nun die Rückkehr auf die große Bühne winken. Als frischgebackener U21-Nationalspieler hat Jamie Leweling womöglich am ehesten die Aussichten, dem Ex-Kollegen zu folgen. 

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Lars Pollmann  
05.09.2021