Heute beim Club

Weinzierl erinnert Schalke-Station: "Tolles Jahr", aber ...

Weinzierl bekam auf Schalke nur ein Jahr. Foto: Getty Images
Weinzierl bekam auf Schalke nur ein Jahr. Foto: Getty Images

Markus Weinzierl hat den 1.FC Nürnberg nach Übernahme des Trainerpostens Anfang Oktober stabilisiert. Die Franken überwintern im Tabellenmittelfeld und wollen sich im weiteren Saisonverlauf vom Keller absetzen. Der Chefcoach ist schwierige Aufgaben bei Klubs aus dem Freistaat Bayern nach Stationen bei Jahn Regensburg und dem FC Augsburg gewohnt. Sein Intermezzo in Westdeutschland beim FC Schalke 04 liegt lange zurück.

Vor der Saison 2016/17 war der Erfolgstrainer des FC Augsburg als neuer Hoffnungsträger zu den Königsblauen gekommen, am Ende der Spielzeit war schon wieder Schluss. "Ich sage im Nachhinein, dass es ein tolles Jahr war. Schalke ist ein riesiger Traditionsverein, wo sehr viel auf den Trainer einprasselt. Da brauchst du richtig Erfolg, um dich über Jahre zu halten. Im Nachhinein war es ein Jahr, dass okay war, aber okay reicht nicht", blickt Weinzierl im Podcast des FCN auf seine Zeit im Revier zurück.

"Mittelmäßig reicht manchmal nicht"

Er hatte mit den Knappen die ersten fünf Bundesliga-Spiele allesamt verloren, beendete die Saison letztlich auf Platz zehn. Heute würde Schalke das mit Kusshand nehmen, seinerzeit galt es als unter den Erwartungen. Im Viertelfinale der Europa League scheiterte eine spektakuläre Aufholjagd gegen Ajax knapp. "Wir waren international mit einem Schritt im Halbfinale des Europacups, das vergisst man dann, weil wir in der Bundesliga nur zehnter geworden sind", erinnert Weinzierl. "Mittelmäßig reicht für solche wuchtigen Traditionsvereine manchmal nicht."

"Hätte österreichischer Nationaltrainer werden können"

Dennoch kam die Beurlaubung für den heute 47-Jährigen überraschend. "Das musst du als Trainer erstmal lernen, das ist aber schon lange verdaut", sagt er nun. Erst knapp anderthalb Jahre später ging es für Weinzierl beim VfB Stuttgart weiter. "Ich hatte in der Phase auch gute Anfragen, ich habe Wolfsburg abgelehnt, ich hätte österreichischer Nationaltrainer werden können. Aber ich war auf Schalke unter Vertrag und es war nicht in Harmonie aufzulösen." In Stuttgart hielt sich Weinzierl nur ein halbes Jahr, es folgten gut 24 Monate ohne Job. Nach einer zweiten Station in Augsburg ging er im Sommer freiwillig, seit Oktober ist er mit Nürnberg wieder bei einem Traditionsklub engagiert.

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Lars Pollmann  
25.12.2022