"Erinnere mich, wie er gesagt hat, man müsse kleinere Brötchen backen"

Wegen Vertragspoker: Rummenigge stichelt gegen Upamecano-Berater

Karl-Heinz Rummenigge mahnt erneut zu wirtschaftlicher Vernunft. Foto: Imago.
Karl-Heinz Rummenigge mahnt erneut zu wirtschaftlicher Vernunft. Foto: Imago.

Karl-Heinz Rummenigge hat in den vergangenen Monaten mehrfach zu finanzieller Nachhaltigkeit im Fußball gemahnt. Allen voran stört sich der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern an den Gehaltsforderungen der Spieler und Berater. Auch Volker Struth, der Dayot Upamecano vertritt, muss sich Kritik gefallen lassen.

Dayot Upamecano ist aller Voraussicht nach der einzige große Transfer des FC Bayern in diesem Sommer. Der Innenverteidiger wird für 42,5 Millionen Euro von RB Leipzig an die Isar wechseln. Die Ablösesumme war aufgrund der im Vertrag verankerten Ausstiegsklausel von Beginn an festgelegt, allerdings standen noch die Verhandlungen mit Upamecano und seinem Berater Volker Struth an. Der Geschäftsführer der Agentur Sports360 hat dabei offenbar keinen positiven Eindruck hinterlassen: "Ich erinnere mich noch genau, wie Volker Struth zu Beginn der Pandemie gesagt hat, man müsse in Zukunft kleinere Brötchen backen. Das war eine bemerkenswerte Aussage. Bei den Verhandlungen zu Upamecano wurden daraus aber schnell eher wieder ausgewachsene Baguettes", sagte Karl-Heinz Rummenigge im Interview mit dem kicker.

"Wir brauchen tragfähige, solidarische, wirtschaftliche Konzepte"

Der 65-Jährige, der zum Monatsende von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender zurücktreten wird, betonte, dass der Fußball aufgrund der Corona-Pandemie nachhaltiger wirtschaften müsse: "Wir müssen an die Zukunft denken und das im Sinne der Nachhaltigkeit. Wir brauchen [...] tragfähige, solidarische, wirtschaftliche Konzepte", so Rummenigge, der ergänzte: "Die Starken müssen die Schwachen mittragen, sonst funktioniert es nicht. Das gilt auch für die Berater."

Super League? "Es gibt viel mehr zu verlieren als zu gewinnen"

Aufgrund dessen ist Rummenigge überzeugt, dass eine Super League in ihrer geplanten Form nicht zustandekommen wird: "Eine rein wirtschaftlich orientierte Liga von Abtrünnigen hilft niemandem. Sie mag einer finanziellen Motivation dienen, aber es gibt viel mehr zu verlieren als zu gewinnen, zumal wir die globale Fußballpyramide und die Konsequenzen unserer Entscheidungen berücksichtigen müssen." Es gelte, "das Ökosystem Fußball zu schützen", sagte Rummenigge.

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Florian Bajus  
03.06.2021