Deutscher wollte Big Boss werden

"Weder weise noch respektvoll" - Rangnick versteht Milan-Entscheid

Rangnick kann die Entscheidung von Milan nachvollziehen. Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
Rangnick kann die Entscheidung von Milan nachvollziehen. Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images

Ralf Rangnick schien monatelang nicht eben schnurstracks, aber eben doch zielsicher auf ein Engagement bei der AC Mailand hinzusteuern. Der Deutsche hätte den strauchelnden Traditionsklub wohl als Trainer und Manager in Personalunion übernommen. Nach der Corona-Unterbrechung wendete sich das Blatt.

"Milan war die beste Serie-A-Mannschaft in der Zeit nach dem Lockdown. Alles zu ändern wäre weder weise noch respektvoll gewesen", so der 62-Jährige gegenüber der Gazzetta dello Sport. Die Rossoneri hatten in zwölf Partien 30 Punkte geholt, mehr als Champions-League-Viertelfinalist Atalanta, Europa-League-Finalist Inter Mailand oder Abonnement-Meister Juventus Turin. Dem Klub blieb da fast nichts anderes übrig, als Trainer Stefano Pioli das Vertrauen auszusprechen. Eine Vertragsverlängerung habe er sich redlich verdient, erkennt Rangnick an.

Vorbild Atalanta

"Ob dies aber auch langfristig der richtige Entscheid ist, das ist eine andere Angelegenheit", so der Schwabe. Unverkennbar glaubt er weiterhin, dass Milan einen Wechsel in der Ausrichtung braucht. Unter seiner Führung hätte sich der Klub beispielsweise von Zlatan Ibrahimovic wohl getrennt, der nun laut italienischen Medienberichten doch einen neuen Vertrag erhalten soll. Als Vorbild soll der AC Mailand nun Atalanta dienen, wenn es nach Rangnick geht. "Ihr Umsatz ist ein Drittel, aber sie investieren mit Intelligenz." Unter anderem habe der Klub aus Bergamo eine der besten Jugendabteilungen in ganz Europa.

Profile picture for user Lars Pollmann
Lars Pollmann  
20.08.2020