"Wird auch gerne mal politisch bei ihm"

Was Schwolow von Streich lernte und bei Hertha einbringen will

Schwolow will nicht nur Bälle fangen. Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images
Schwolow will nicht nur Bälle fangen. Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images

Mit 28 Jahren kommt Alexander Schwolow als gestandener Bundesligaspieler zu Hertha BSC. Seine 125 Einsätze in der Beletage des deutschen Fußballs hat er beim SC Freiburg allesamt unter Christian Streich absolviert. Unter dem Cheftrainer hatte er bereits im Nachwuchs gespielt. Die langjährige Zusammenarbeit prägt.

"In Freiburg wird schon in der Fußballschule viel Wert auf Bodenständigkeit und Identifikation mit dem Verein gelegt. Diese Tugenden, auch Respekt gegenüber anderen. Das sind Dinge, die auch Christian Streich vorlebt", so Schwolow gegenüber dem TV-Sender Sky. Für seine Äußerungen, die bisweilen weit fernab des Fußball-Mainstreams liegen, erntet Streich häufig Lob. Er selbst tut es ab, ihm ist regelrecht peinlich, wenn Medien im Freiburg-Erfolgscoach ein 'soziales Gewissen der Bundesliga' erkennen. Doch Schwolow will genau diese Haltung mit zur Hertha bringen.

"Das habe ich total verinnerlicht"

"Es wird auch gerne mal politisch bei ihm. Er sagt, wir sollen uns vielseitig interessieren, nicht, dass man abstumpft durch den Fußball. Und da hat er vollkommen recht. Das habe ich total verinnerlicht und werde es auch hier den Jungs weitergeben", so Schwolow. Als gestandener Profi und voraussichtlich neuer Stammkeeper kann der gebürtige Wiesbadener durchaus für sich beanspruchen, innerhalb der Kabine einem gewissen Führungsanspruch gerecht werden zu wollen. Seine Botschaft an die Kollegen geht, ganz nach Streich, nicht nur auf sportliche Belange ein: "Dass es noch was anderes gibt als Fußball, dass es nicht immer gut ist, wenn man sich nur auf Fußball fokussiert."

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Lars Pollmann  
09.08.2020