DFB-Elf am Samstag unter Druck

Nur eine Niederlage in diesem Jahrtausend: Was für das Spiel gegen Portugal Mut macht

Beim letzten Aufeinandertreffen mit Portugal gewann Deutschland 4:0. Foto: Imago.
Beim letzten Aufeinandertreffen mit Portugal gewann Deutschland 4:0. Foto: Imago.

Will Deutschland das Achtelfinale der EURO erreichen, müssen dringend Punkte her. Die nächste Gelegenheit erhält die DFB-Elf am kommenden Samstag gegen Titelverteidiger Portugal. Mut macht die Bilanz der vergangenen Jahre, wobei man sich besonders gerne an das jüngste Duell erinnern dürfte.

Unabhängig von der Diskussionen über die Grundformation der deutschen Nationalmannschaft, die am Dienstag gegen Frankreich in einem 3-4-3 aufgetreten ist und über 90 Minuten hinweg die nötige Durchschlagskraft im letzten Drittel vermissen ließ, und unabhängig von der Frage nach der Rolle von Joshua Kimmich, der eigentlich im zentralen Mittelfeld zuhause ist, gegen die Equipe Tricolore aber als Rechtsverteidiger aushelfen musste, ist klar: Bei einer Niederlage gegen Portugal wird der Druck auf Deutschland weiter steigen.

Fernando Santos hat im Angriff die Qual der Wahl

Leicht wird die Aufgabe gegen den Europameister von 2016 keineswegs. Cristiano Ronaldo, Diogo Jota, Bruno Fernandes und Bernardo Silva begannen beim 3:0-Sieg über Ungarn in der Startformation, dafür mussten unter anderem Eintracht Frankfurts Top-Stürmer Andre Silva (28 Bundesligatore) und Joao Felix, vor zwei Jahren für 126 Millionen Euro von Benfica zu Atletico Madrid gewechselt, auf der Bank Platz nehmen. Fernando Santos hat die Qual der Wahl - und verfügt zudem über ein starkes Mittelfeld mit William Carvalho, Danilo Pereira und Ex-Bayern-Spieler Renato Sanches, mit Raphael Guerreiro und Nelson Semedo über zwei offensive Außenverteidiger sowie mit Ruben Dias in der Innenverteidigung über den Spieler der Saison in der Premier League.

Der Schlüssel: Kompakte Defensive, schlagkräftige Offensive

Auch gegen Portugal wird daher wichtig sein, den Offensivspielern kaum Raum zu geben, wie Matthias Ginter am Donnerstag erläuterte. Ebenso entscheidend ist, selbst in bessere Abschlusspositionen zu kommen als noch gegen Frankreich und mehr Druck im letzten Drittel zu erzeugen. Das ist beim letzten Aufeinandertreffen vor fast sieben Jahren eindrucksvoll gelungen.

Rückkehrer Müller fertigte Portugal fast im Alleingang ab

Bei der Weltmeisterschaft 2014 landeten Deutschland und Portugal in einer Gruppe, zum Auftakt setzte sich die DFB-Elf mit 4:0 durch. Das war zugleich der höchste Sieg in bislang 18 Duellen, von denen Deutschland 10 gewann und 3 verlor. Genau wie damals ist pünktlich zur EURO ein Spieler auf dem Platz, der den späteren Weltmeister fast im Alleingang zum Sieg führte: Thomas Müller trug sich an jenem Nachmittag gleich dreimal in die Torschützenliste ein.

Erst eine Niederlage seit 2000

Überhaupt ist die Bilanz in diesem Jahrtausend positiv. Der einzige Makel: Die 0:3-Niederlage am 20. Juni 2000, damals in der Gruppenphase der Europameisterschaft. Sechs Jahre später gewann Deutschland das Spiel um Platz Drei bei der Heim-WM mit 3:1, errang bei der Europameisterschaft 2008 einen knappen 3:2-Sieg im Viertelfinale und setzte sich vier Jahre später mit 1:0 in der EM-Gruppenphase durch. Eindeutig waren die Ergebnisse folglich nicht immer, aber sie waren erfolgreich. Ein erneuter Triumph wäre für Joachim Löw und die Seinen von großer Bedeutung, um die Chance auf das Achtelfinale zu wahren.

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Florian Bajus  
17.06.2021