Wechselwillige Stars

Beide wollen wechseln: Wann es bei CR7 und Lewy "eskalieren" könnte

Ronaldo will Manchester United verlassen, Lewandowski den FC Bayern. Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images
Ronaldo will Manchester United verlassen, Lewandowski den FC Bayern. Foto: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Den kommenden Freitag (8. Juli) sowie den darauffolgenden Dienstag (12. Juli) sollten sich Fußball-Fans im Kalender anstreichen. Nicht etwa stehen dort Highlights auf dem Spielfeld an, vielmehr droht hinter den Kulissen ein Transfer-Erdbeben loszulegen.

Große Transfers sind in diesem Sommer bereits über die Bühne gegangen. Beispielsweise zog es Erling Haaland von Borussia Dortmund zu Manchester City oder Darwin Nunez von Benfica zum FC Liverpool. Haaland, 21, und Nunez, 23, wollten mit ihren Transfers den nächsten Schritt gehen. Beide träumen von einem Aufstieg in den absoluten Fußball-Olymp. Zwei andere sind dort längst angekommen, wollen nun aber ebenfalls wechseln, um sich der wohl letzten großen Karriere-Herausforderung zu widmen: Cristiano Ronaldo, 37, und Robert Lewandowski, 33. Das Problem: Manchester United will Ronaldo dem Vernehmen nach bis dato ungern abgeben, der FC Bayern ist bislang nicht mit den Angeboten des FC Barcelona für Lewandowski zufrieden.

Ronaldo und Lewandowski sind komplizierten Umständen ausgesetzt

Die Entscheidungsmacht liegt laut Vertrag bei den Vereinen. Weil Ronaldo und Lewandowski an Manchester United beziehungsweise den FC Bayern noch bis 2023 gebunden sind, kann der Klub entscheiden: zu einem Verkauf kommt es nicht. Bei Spielern kann dies die pure Verzweiflung hervorrufen. Man erinnere sich nur an Ousmane Dembele. Weil ihn Borussia Dortmund 2017 zunächst nicht zum FC Barcelona ziehen lassen wollte, erschien der Franzose schlichtweg nicht zum Training. Ob sich auch ein Ronaldo oder ein Lewandowski zu solchen Verhaltenspraktiken verleitet fühlen könnte, um das Wechselvorhaben eigenständig voranzutreiben? Nicht ausgeschlossen.

Manchester United tritt am Freitag Saisonvorbereitungstour an

Wie das englischsprachige Online-Portal The Athletic am Dienstag vermeldet hat, erschien Ronaldo bereits den zweiten Tag in Folge nicht zum Training bei Manchester United. Der Portugiese soll als Ursache "familiäre Gründe" angegeben haben, der englische Rekordmeister dies akzeptiert haben. Dem Bericht nach ist jedoch fraglich, wann Ronaldo zu den Red Devils zurückkehrt und vor allem, ob er am kommenden Freitag gemeinsam mit seinen Teamkollegen die Reise zur Saisonvorbereitung nach Thailand und Australien antritt. Hinter der Zukunft des fünfmaligen Weltfußballers steht dieser Tage ein dickes Fragezeichen.

Sollte sich Ronaldo dagegen entscheiden, mit Manchester United zu reisen, droht laut The Athletic Krach. Und das deshalb, weil dem Premier-League-Klub Sanktionen seitens der Testspiel-Organisatoren aufgebrummt werden könnten. In den Verträgen soll vereinbart sein, dass die Teams verpflichtet sind, mit ihren bestmöglichem Aufgebot anzureisen - vor allem aus vermarktungstechnischen Faktoren. Ronaldo könnte mit einem Fernbleiben einen Konflikt schüren, um es sich hinsichtlich eines Abgangs vermeintlich leichter zu gestalten. Bei Manchester United ist nach einer turbulenten Vorsaison, in der man sich nur für die Europa League qualifizierte, unter Neu-Cheftrainer Erik ten Hag Ruhe gefordert. Eine baldige Lösung bei Ronaldo wäre wohl für alle Parteien das Beste. Womöglich nimmt die Causa bereits am kommenden Freitag Fahrt auf.

Gerüchte um Ronaldo und FC Bayern halten weiter an

Ronaldos Zukunft, so wird zumindest mancherorts spekuliert, hängt unmittelbar mit der Zukunft von Lewandowski zusammen. Laut britischen Medien wäre es für Ronaldo vorstellbar, Lewandowski beim FC Bayern zu beerben. Den Portugiesen würde es sogar reizen, nach München zu wechseln, da er mit dem deutschen Rekordmeister in der Champions League spielen und dort um den Titel kämpfen könnte. Während die Münchner bislang aber nicht konkret interessiert scheinen, sieht es beim FC Chelsea wohl anders aus. Die Londoner sollen eine Ronaldo-Verpflichtung in Erwägung ziehen. Doch ob Manchester United den Torjäger tatsächlich an einen unmittelbaren Premier-League-Rivalen abgeben würde? Fraglich.

Streikt Lewandowski das Training beim FC Bayern?

Daher gilt es den Blick auf den nächsten Dienstag (12. Juli) zu richten. Beim FC Bayern beginnt an jenem Tag die Saisonvorbereitung für die Nationalspieler. Das heißt, dass auch Lewandowski zurück an der Säbener Straße erwartet wird. Der polnische Nationalspieler stellte jedoch längst öffentlich klar, dass er wechseln wolle und mit Bayern bereits abgeschlossen habe. Bis dato gaben die Münchner im Ablöse-Poker aber nicht nach. Vom FC Barcelona gebotene 45 Millionen Euro sollen dem deutschen Rekordmeister weiter zu wenig sein, zumal Bayern keinen adäquaten Ersatz in der Hinterhand zu haben scheint. Dass sich die Münchner und Barca noch in den nächsten Tagen einig werden könnten, wirkt angesichts der bisher zähen Entwicklung unwahrscheinlich. Aber sollte sich Lewandowski entscheiden, das Training zu streiken, würde der Transferstreit neue Dimensionen annehmen. Der FC Bayern könnte sich durchaus unter Druck gesetzt fühlen, eine zeitnahe Entscheidung herbeizuführen, um das Betriebsklima nicht schon zum Saisonstart stark zu gefähren. Ob die Personalie Ronaldo sodann an der Säbener Straße nochmal konkret diskutiert werden würde? Spekulativ, zumal sich im Fußball das Blatt schnell wenden kann und der Transfermarkt dynamischer denn je wirkt. Ronaldo könnte kommenden Freitag jedenfalls den Anfang machen und einen Transfer-Erdrutsch verursachen, der von Lewandowski nur wenige Tage später fortgeführt werden würde - sofern beide ihren Pflichtterminen fernbleiben, um an ihr Wechselziel zu kommen.

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Adrian Kühnel  
05.07.2022