Abwahlantrag gescheitert
Vogt: "Haben uns beim VfB immer einen Maulkorb auferlegt"

Die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart am Sonntag stand in erster Linie im Zeichen eines Abwahlantrags gegen Claus Vogt. Der Präsident der Schwaben hat das Votum letztlich mit deutlicher Mehrheit überstanden, nutzte die Gelegenheit aber auch für einen Gegenangriff auf seine Kritiker.
Quorum deutlich verfehlt
Der Gruppe von Mitgliedern, die auf ein Aus des 54-Jährigen drängten, warf er vor, keine inhaltlichen Verbesserungen anzustreben, sondern sich an seiner Person abzuarbeiten. "Mit diesem Stil und dieser Kultur, die auf Streit setzt anstatt auf Dialog, werden wir beim VfB niemals erfolgreich sein", rief Vogt vom Podium. Für diese Art des Umgangs stehe er in Stuttgart nicht zur Verfügung. Ob die Worte gewirkt haben, sei dahingestellt. Der Abwahlantrag verfehlte das nötige Quorum von 75 Prozent der ohnehin nur 1146 anwesenden Mitglieder deutlich.
"Viele Vorwürfe, gegen die ich mich gerne verteidigt hätte"
Ob Vogt damit zufrieden sein kann, dass immerhin 28,4 der Stimmen gegen ihn ausfielen, darf freilich auch als fraglich gelten. Seinen durchaus leidenschaftlichen Auftritt begründet der Präsident im Nachgang gegenüber der Bild-Zeitung: "In den letzten zwei Jahren im Abstiegskampf haben wir uns zum Schluss immer einen Maulkorb auferlegt. Da waren viele Vorwürfe dabei, gegen die ich mich gerne öffentlich verteidigt hätte. Das habe ich bewusst nicht gemacht."
"Ein schönes Ventil für mich"
Der Abwahlantrag zur Mitgliederversammlung am Sonntag sei so "ein schönes Ventil für mich" gewesen, um seine Meinung klipp und klar zu äußern. "Und das ohne, dass es sportliche Auswirkungen hat." Der VfB hat einen gelungenen Saisonstart hingelegt und fährt derzeit in vergleichsweise ruhigen Gewässern. Turnusmäßig bleibt Vogt mindestens bis 2024 im Amt.
