VfB-Kader
"Eine ruhige Mannschaft" - Labbadia vermisst Führungsspieler

Im Abstiegskampf der Bundesliga werden häufig Rufe nach Führungsspielern laut. Beim VfB Stuttgart gibt es laut Bruno Labbadia allerdings nur wenige Akteure, die vorangehen, wenn es brenzlig wird.
Mit einem Durchschnittsalter von 23,6 Jahren stellt der VfB Stuttgart den jüngsten Kader aller Bundesligisten. Die Schwaben haben sich in den vergangenen Jahren auf die Ausbildung junger Talente konzentriert und damit einen ebenso etablierten wie finanziell erstrebenswerten Weg eingeschlagen. Laut Cheftrainer Bruno Labbadia zeigt sich in der gegenwärtigen sportlichen Situation jedoch ein großer Nachteil der Kaderstruktur: Führungsspieler sind rar gesät.
Labbadia: "Haben eher eine ruhige Mannschaft"
"Wir haben keine Kaderstruktur, die ausgeprägte Spieler in dem Bereich hat. Wir haben eher eine ruhige Mannschaft", sagte Labbadia im Interview mit Sky Sport. Um den dritten Abstieg seit 2016 zu vermeiden, gelte es deshalb, "jeden einzelnen Spieler dorthin zu bringen, dass er noch mehr aus sich rausgeht."
"Wir müssen Hindernisse überwinden"
Allerdings finde sich der VfB in einem Dilemma zwischen benötigter Entwicklung und geringer Zeit wieder. Er wolle "Anstecker" wachsen lassen, die die Mannschaftskollegen mitziehen, erläuterte Labbadia, doch: "Wenn du junge Spieler hast, dann musst du ihnen Zeit geben, dort reinzuwachsen. Aber die hast du im Fußball nicht." Die Entwicklung werde durch den hohen Druck im Abstiegskampf gehemmt und sei deshalb langfristig angelegt: "Wir müssen Hindernisse überwinden, über den Berg kommen, damit wir eine Entwicklung machen, die ich dieser Mannschaft zutraue. Dafür müssen wir in der Liga bleiben." Der Weg bis zum Klassenerhalt ist allerdings ein weiter.