Bundesliga

Nach Labbadia-Ärger: VAR-Chef verteidigt Strafstoß für Freiburg

Dr. Jochen Drees hat auf die Kritik von Bruno Labbadia reagiert. Foto: Getty Images.
Dr. Jochen Drees hat auf die Kritik von Bruno Labbadia reagiert. Foto: Getty Images.

Bruno Labbadia hatte sich nach der 1:2-Niederlage des VfB Stuttgart gegen den SC Freiburg vehement über den Video-Assistenten beschwert. Der Auslöser für die Wutrede des VfB-Coaches war ein Eingriff des VAR vor dem zweiten Freiburger Elfmeter. Laut Dr. Jochen Drees war die Intervention allerdings rechtmäßig.

Der VfB Stuttgart kassierte am Samstagnachmittag gegen den SC Freiburg zwei Gegentore, beide Male handelte es sich um einen Elfmeter, und beide wurden nach einer Überprüfung durch den Video-Assistenten gegeben. Über den Strafstoß in der 60. Minute echauffierte sich Labbadia nicht, stattdessen redete er sich wegen des zweiten Elfmeters in der 84. Minute in Rage. Ritsu Doan drehte sich um Dan-Axel Zagadou und ging nach einem Kontakt mit dem Franzosen zu Boden - zu wenig für Labbadia, der den Eingriff des VAR nicht nachvollziehen konnte.

Labbadia: "Unmöglich, dass der Keller da eingreift"

"Der VAR wurde für krasse Fehlentscheidungen eingesetzt. Ich finde es unmöglich, dass der Keller da eingreift. Der Schiedsrichter hat ganz klar gesagt, es ist kein Foul, er braucht draußen zehn Minuten, um eine Entscheidung zu treffen. Da können wir einpacken", echauffierte sich Labbadia und ergänzte: "Du kannst den Schiedsrichter nicht rausholen, der eine klare Entscheidung trifft. Damit enteierst du die Schiedsrichter."

Drees verteidigt Elfmeter für Freiburg

Gegenüber dem kicker bezog VAR-Leiter Dr. Jochen Drees Stellung zu Labbadias Aussagen und verteidigte das Schiedsrichtergespann. "In beiden Fällen liegt ein Foulspiel des Abwehrspielers (Zagadou, d. Red.) vor - im ersten Fall ein Fußtreffer mit offener Sohle, im zweiten Fall ein Beinstellen, mit dem der Verteidiger seinen Gegenspieler zu Fall bringt. Der Ball wird dabei jeweils nicht gespielt, somit handelt es sich um klare und offensichtliche Fehleinschätzungen des Schiedsrichters", sagte Drees und schlussfolgerte: "Die beiden On-Field-Reviews sind daher als korrekt zu bewerten."

Klare Fehlentscheidung "nach wie vor die Grundlage"

Darüber hinaus sei die Eingriffsschwelle für den VAR nicht geändert worden, betonte Drees: "Nach wie vor ist die Grundlage einer VAR-Intervention das Vorliegen einer klaren und offensichtlichen Fehlentscheidung auf der Grundlage eines evidenten Bildes." Jedoch fänden "die Impulse aus den internationalen Wettbewerben bei FIFA und UEFA aber natürlich Berücksichtigung, sodass bei komplexen Einzelfällen, die eine entsprechende unmittelbare und eindeutige Einordnung des Sachverhaltes durch das VAR-Team nicht sicher ermöglichen, der Schiedsrichter selbst eine Bewertung der jeweiligen Situation vornehmen soll", ergänzte Drees.

Florian Bajus  
12.02.2023