Hamburger SV

Urteil verschoben: Vuskovic muss noch länger warten

Vuskovic muss sich noch länger in Geduld üben. Foto: Getty Images
Vuskovic muss sich noch länger in Geduld üben. Foto: Getty Images

Am Freitag ist der dritte Verhandlungstag im Sportgerichtsverfahren wegen mutmaßlichen Doping-Missbrauchs von Mario Vuskovic in Frankfurt gestiegen. Der Abwehrmann des Hamburger SV wird des Dopings mit dem Wachstumshormon EPO bezichtigt, streitet alle Vorwürfe ab. Das Verfahren hat bisher schon zahlreiche Ungereimtheiten hervorgebracht, die das Sportgericht des DFB in die Bredouille bringen könnten. Es hat nun einen neuerlichen Aufschub beschlossen.

Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, hat der Vorsitzende Sportrichter Stephan Oberholz ein Urteil im Prozess verschoben. Zuvor haben sich demnach die Verteidigung von Vuskovic und der DFB-Kontrollausschuss nicht auf einen Vergleich einigen können. Die Spielerseite fordert einen Freispruch, die Regularien sehen eine Sperre von maximal vier Jahren für Dopingsünder vor. Im Zentrum des Verfahrens steht die Frage, wie genau das Nachweisverfahren überhaupt sein kann und ob ein junger Bundesliga-Profi bei überaus schwammiger Beweislast womöglich gar um seine Karriere gebracht werden darf.

Urteil in spätestens zwei Wochen

Ein schriftliches Urteil soll nun "in spätestens zwei Wochen" nachgereicht werden, so Oberholz laut der Lokalzeitung. Dass damit die Sache beendet sein wird, ist nicht realistisch: Bei einer Verurteilung und selbst einer vergleichsweise milden Strafe wird die Vuskovic-Seite dem Vernehmen nach ein Rechtsmittel einlegen, das behält sich offenbar auch die Weltantidopingagentur WADA vor. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird das Thema so noch weitere Instanzen beschäftigen und könnte letztlich zum Fall für den Sportgerichtshof CAS werden. Bei einem Freispruch wäre Vuskovic theoretisch sofort wieder für den HSV spielberechtigt. Seit einer vorläufigen Sperre darf er aber nicht mit der Mannschaft trainieren, weswegen unklar ist, wie schnell die Rückkehr auf den Platz wirklich erfolgen könnte.

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Lars Pollmann  
17.03.2023