Unverständnis bei Union-Coach

Fischer: "Diese Handregel muss man überdenken"

Urs Fischer hat den Handelfmeter für seine Mannschaft gegen Köln kritisiert. Foto: Getty Images.
Urs Fischer hat den Handelfmeter für seine Mannschaft gegen Köln kritisiert. Foto: Getty Images.

Der Handelfmeter für Union Berlin im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln sorgte auch nach dem Schlusspfiff für Diskussionen. Urs Fischer wertete die Szene ähnlich wie Steffen Baumgart und schlug eine Abänderung der Handspielregel vor.

Beim Stande von 1:0 erhielt Union Berlin in der zehnten Minute einen Elfmeter, weil Robin Knoche den Ball aufs Tor köpfte und Luca Kilian das Leder mit der Hand berührte. Zwar stand der Innenverteidiger des 1. FC Köln mit dem Rücken zum Ball, dennoch durfte Jordan Siebatcheu zum Strafstoß antreten, den Marvin Schwäbe parierte. Der Strafstoß war somit nicht spielentscheidend, sorgte bei Steffen Baumgart aber trotzdem für Ärger: "Der Junge ist mit dem Rücken zum Ball! Dann denke ich, das wird eine Verarsche."

Fischer: "Da muss man noch für mehr Klarheit sorgen"

Urs Fischer, der durch den Sieg mit Union die Tabellenführung erobert hat, konnte im DAZN-Interview die Wut seines Kollegen nachvollziehen: "Er sieht den Ball nicht…Was ist eine natürliche und unnatürliche Bewegung? Diese Handregel muss man irgendwo überdenken, da muss man einfach noch für mehr Klarheit sorgen." Allerdings sei es nicht zielführend, jede Woche über brisante Schiedsrichterentscheidungen zu sprechen: "Es ist auch für die Schiedsrichter unheimlich schwer, die Entscheidungen zu treffen. Es ist dann schon auch wichtig, dass wir nicht nach jedem Spieltag über die Entscheidungen diskutieren, weil es ihnen auch nicht hilft. Ohne sie wird Fußball nicht funktionieren."

"Er liegt nicht falsch, dass der Sieg verdient ist"

Auch in einem weiteren Punkt stimmte Fischer Baumgart zu, nachdem der FC-Coach von einem verdienten Sieg der Berliner sprach. "Er liegt nicht falsch, dass der Sieg verdient ist", resümierte der 56-Jährige die Partie, "die erste Hälfte war sehr gut von uns, wir waren griffig, auch im Spiel mit dem Ball haben wir es wirklich gut gelöst. Wir konnten uns aus Drucksituationen lösen und hatten die Möglichkeit, höher in Führung zu liegen." Zu Beginn der zweiten Halbzeit habe seiner Mannschaft etwas Ruhe gefehlt, doch nach etwa zehn Minuten "war es wieder kontrolliert", lobte Fischer die Seinen. 

Florian Bajus  
11.09.2022