Investor-Debatte
Union-Boss stichelt gegen Hertha: "Fußball wird zur Handelsware"

Hertha BSC taumelt seit Jahren am Abgrund, obwohl die Hauptstädter von Lars Windhorst und 777 Partners mit Geld versorgt worden sind. Laut Dirk Zingler, Präsident von Union Berlin, ist die Alte Dame das beste Beispiel dafür, weshalb Investoren in Deutschland kritisch beäugt werden.
Die DFL plant, durch eine Minderheitsbeteiligung eines Investors zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe zu kassieren. Zahlreiche Fanszenen der Bundesligisten haben in den vergangenen Wochen Kritik an diesem Vorhaben geäußert, da angesichts der Kommerzialisierung des Profi-Fußballs ein endgültiger Ausverkauf befürchtet wird. Laut Dirk Zingler wirft in diesem Kontext speziell die Entwicklung von Hertha BSC ein schlechtes Licht auf Investoren. Gegenüber der Welt am Sonntag sagte der Präsident von Stadt-Rivale Union Berlin: "Wir haben bei uns in Berlin leider das übelste Beispiel vor der Haustür, was Investoren im deutschen Fußball betrifft. Das macht das ganze Thema insofern kaputt, weil es zeigt, wie es eigentlich nicht laufen sollte. Fußball wird dort zur Handelsware."
Watzke: "Wer fordert, Stars wie Haaland zu halten..."
Dennoch machte sich Zingler gemeinsam mit Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund und Aufsichtsratsvorsitzender der DFL, für die Minderheitsbeteiligung eines Investors stark. "Wer fordert, Stars wie Haaland zu kaufen und zu halten, der muss auch wissen, dass dann zwangsläufig die Erlöse gesteigert werden müssten und dies wahrscheinlich auch eine deutliche Erhöhung - unter anderem - der Eintrittspreise nach sich ziehen würde", betonte Watzke, "es geht natürlich nicht, internationale Topstars zu halten oder zu kaufen und gleichzeitig die Stehplatzkarte nur acht Euro kosten zu lassen."