Klare Ansage
UEFA-Boss Ceferin: Frankfurter Fan-Ausschluss "absolut nicht korrekt"

Eintracht Frankfurt muss im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League auswärts gegen die SSC Neapel (Mittwoch, 21 Uhr) offiziell ohne eigene Fans auskommen. Dies liegt an einem Erlass der Präfektur Neapels. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin kann den Unmut der Hessen verstehen.
"Es geht nicht, dass die italienischen Behörden entscheiden, dass deutsche Fans nicht zugelassen sind", sagt Aleksander Ceferin im Interview mit dem ZDF. "Wir müssen dringend etwas dagegen tun. Die Entscheidung der Behörden ist absolut nicht korrekt", stellt der UEFA-Präsident klar und kündigt an: "Wir werden die Regeln ändern." Nachdem der Ausschluss der Fans von Eintracht Frankfurt zwischenzeitlich aufgehoben worden war, gab es am Sonntag einen neuen Erlass der Präfektur Neapel: Der Kartenverkauf für das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League ist lediglich an Personen mit Wohnsitz in Frankfurt untersagt.
Frankfurt wird auf Auswärtskontingent in Neapel "vollständig verzichten"
Der Bundesligist teilte daraufhin in einem Statement mit, komplett auf das Kartenkontingent zu verzichten. "Der neue Erlass ist in Inhalt und Begründung nicht minder rechtswidrig und zudem auch völlig untauglich, weil zwei Drittel unserer Fans bekanntermaßen aus der Rhein-Main-Region und nicht aus Frankfurt kommen", kommentierte Vorstandsmitglied Philipp Reschke den neuen Erlass auf der Vereinswebsite der Hessen.
Und weiter: "Es gäbe womöglich unzählige Wege, diesen Erlass faktisch zu umgehen und Teile unserer Fans ins Stadion zu bringen. Aber erstens werden wir uns nicht in Postleitzahlengebiete aufspalten lassen. Und zweitens möchten wir niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen, wie wir sie jetzt seit dem Hinspiel in beispielloser Form mit allen Verantwortlichen in Neapel erleben." Die Maßnahme der Eintracht ist klar: "Daher werden wir auf das Auswärtskontingent vollständig verzichten, sollte sich an der Verfügungslage nicht wider Erwarten noch kurzfristig etwas ändern." Die Frankfurter werden auch gegen die neue Verfügung der Präfektur Neapels Rechtsmittel einlegen. "In Anbetracht der Zeit geht es jetzt vor allem ums Prinzip und um die Zukunft", so Reschke
