Frankfurts Abwehrtalent

Tuta: So wichtig ist Ben Manga für mich und die Eintracht

Eintrachts Verteidiger Tuta ist in dieser Rückserie richtig durchgestartet. Foto: Imago

Im vergangenen halben Jahr hat sich der Brasilianer Tuta nach dem Abgang von Kapitän David Abraham bei Eintracht Frankfurt zum Stammspieler entwickelt. Dass der 21-Jährige vor zweieinhalb Jahren überhaupt bei den Hessen landete, liegt vor allem an Ben Manga.

Chefscout, Kaderplaner und mittlerweile auch Direktor Profifußball: Ben Manga ist bei Eintracht Frankfurt in der sportlichen Abteilung ein wichtiger Faktor. Bislang galt der 47-Jährige vor allem als "Perlentaucher", der Toptalente auf der ganzen Welt entdeckt, in ihnen Potentiale sieht, bevor sie andere sehen und der so einen sehr wichtigen Teil dazu beiträgt, dass die Eintracht ein Klub geworden ist, der junge Spieler entwickeln und nach geraumer Zeit auch mit erheblichem Gewinn verkaufen kann. Der brasilianische Innenverteidiger Tuta, der 2019 von Manga aus Sao Paulo verpflichtet wurde, bezeichnete Manga nun auf Nachfrage von fussball.news allerdings auch als "Brückenbauer". Fast 10.000 Kilometer liegen zwischen der brasilianischen Metropole und der Europastadt Frankfurt, rund zwölf Stunden Flugzeit. Praktisch, dass Eintrachts Talentspäher dazwischen einfach mal eine Brücke gebaut hat.

"Mein Ansprechpartner Nummer eins"

Jene Brücke hatte Tuta 2019 dazu bewegt, die südamerikanische Heimat zu verlassen und sein sportliches Glück in Deutschland zu suchen. Ein mutiger Schritt, den Lucas Silva Melo, kurz "Tuta", mit seiner Frau wagte, Mangas Brücke war da hilfreich. "Er war mein Ansprechpartner Nummer eins und der Brückenbauer für meinen Wechsel hierher. Er hatte mich zwei Jahre im Vorfeld schon begleitet und sich meine Arbeit angeschaut", erzählte der Rechtsfuß mit strahlenden Augen von seinem Entdecker, dessen Treue beim Scouting sich bezahlt machen sollte. Der Defensivspieler ergänzte: "Beim Erstkontakt hat er seinen Eindruck darlegen können, was mich in Frankfurt erwartet. Alles, was er mir gesagt hat, ist auch eingetroffen." Spielstil der Eintracht, Ambitionen, sportliche Ziele, aber auch die Atmosphäre im Klub und drumherum. Manga hatte nicht zu viel versprochen.

Mit langem Anlauf zur Stammkraft

Und der ist auch heute ist er für Tuta noch eine wichtige Vertrauensperson im Verein: "Wir haben immer noch einen regen Austausch, persönlichen Kontakt. Er kann mir viele Rückmeldungen geben zu meinem Spiel. Er sagt mir auch ganz klar, was ich tun muss, woran ich arbeiten muss." Dass sich beide auf "Portunhol", einer Mischsprache aus Portugiesisch und Spanisch unterhalten können, ist hilfreich. Bei Tuta hatte Manga einen langen Atem, investierte zwei Jahre, bis es zu einem Transfer kam. Auch der Brasilianer benötigte anschließend zwei Jahre und eine Leihstation in Belgien (KV Kortrijk), um in Frankfurt richtig anzukommen. Seit dem Abgang von Kapitän David Abraham stand Tuta in zwölf seiner 13 Spiele 90 Minuten auf dem Platz. Ein Brückenbau, der sich bezahlt gemacht hat.

Benjamin Heinrich  
06.05.2021