Remis im Top-Spiel

Tuchels lange Mängelliste: "Wir haben so viele Fehler gemacht"

Thomas Tuchel hatte erneut einiges zu bemängeln. Foto: Getty Images.
Thomas Tuchel hatte erneut einiges zu bemängeln. Foto: Getty Images.

Der FC Bayern zeigte im Spitzenspiel der Bundesliga gegen RB Leipzig zwei unterschiedliche Gesichter. In der ersten Halbzeit nahm Thomas Tuchel viele Fehler seiner Mannschaft wahr, entsprechend emotional wurde die Halbzeitansprache, auf die eine positive Reaktion folgte.

Es waren 26 Minuten in der Red-Bull-Arena gespielt, da führte RB Leipzig mit zwei Toren gegen den FC Bayern. Lois Openda (20.) und Castello Lukeba waren für die Sachsen erfolgreich, während die Münchner taumelten und kaum in ihr Spiel fanden. Das war erst nach dem Seitenwechsel der Fall, als sich die Mannschaft durch Tore von Harry Kane (57., HE) und Leroy Sane (70.) belohnte.

Tuchel: "Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gut"

Mit dem Punktgewinn war Thomas Tuchel angesichts der zweiten Halbzeit zufrieden, doch mit den ersten 45 Minuten haderte der Coach am Sky-Mikrofon enorm: "Die Mentalität, der Spirit, die Spielgeschwindigkeit, die Risikobereitschaft, das individuelle Verhalten und der Biss waren in der zweiten Halbzeit viel besser. Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gut." Seine Mannschaft habe "sehr gut begonnen", danach aber den Faden verloren und "eine extrem lange Leitung" gehabt. "Wir haben viele Fehler gemacht, waren zu statisch, das Spiel war zu langsam und zu fehlerhaft", begann Tuchel seine Mängelliste aufzuzählen, "wir haben die Tore durch individuell schlampiges Verteidigungsverhalten bekommen. Der Biss, den Plan über Emotionalität zu füllen, hat gefehlt."

Emotionale Ansprache

Während der Halbzeitpause war eine deutliche Ansprache nötig, um die Spieler aufzuwecken, verriet Tuchel: "Heute war es ein bisschen emotionaler, weil wir davor zweimal verloren haben. Es ging um Stolz und Charakter, das war schon nötig." Entsprechend positiv sei die Reaktion zu werten: "Es war mehr Energie und mehr Überzeugung drin. Plan hin oder her, die Frage ist, wie viel Leben wir reinkriegen." Künftig wird es in den Spitzenspielen jedoch darauf ankommen, diese Energie über 90 Minuten zu liefern, um als Sieger vom Platz zu gehen und drei Punkte statt einem mitzunehmen.

Florian Bajus  
30.09.2023