Trotz Abstieg und Lizenzsorgen: Neues Hertha-Stadion bleibt Thema

Hertha BSC ist der einzige Bundesligist, der schon vor dem 34. Spieltag weiß, auch welchem Platz er die Saison beenden wird. Die Alte Dame steigt definitiv als Schlusslicht in die 2. Liga ab. Diese bittere Nachricht wurde in den letzten Tagen durch große Sorgen um die Erteilung der Lizenz an den Klub verschärft. Trotz dieser Gemengelage bleibt der Bau eines neuen Stadions ein Thema.

"Hertha BSC möchte ein nachhaltiges Fußballstadion mit 55 000 Plätzen errichten, am liebsten im Olympiapark. Zu 100 Prozent privat finanziert", heißt es dazu schon seit Längerem auf der Homepage des künftigen Zweitligisten. Der Klub betreibt das Projekt schon seit Jahren, die politischen Mühlen mahlen in der Bundeshauptstadt allerdings besonders langsam. Immerhin: Der Abstieg und die Lizenzsorgen werden nun offenbar nicht als Vorwand verwendet, die Pläne einzustampfen. "Ein Stadionbau ist auf Langfristigkeit ausgelegt", erklärt Sabine Beikler, Sprecherin der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, gegenüber dem Tagesspiegel.

"Prüfung der Expertenkommission noch nicht beendet"

"Die Prüfung der Expertenkommission, die sich mit der Machbarkeit eines Stadionneubaus von Hertha BSC befasst, ist noch nicht beendet", so Beikler. Geprüft wird dabei unter anderem, ob der Neubau mit Bedenken in Sachen Denkmalschutz in Einklang zu bringen ist. Hertha hält das unumwunden für möglich, auf der Homepage der Berliner heißt es, kein einziges denkmalgeschütztes Gebäude sei von den Neubauplänen betroffen. Der Klub argumentiert seinen Bedarf an einer eigenen Fußballarena damit, das Olympiastadion sei zu selten hoch ausgelastet und biete den Fans kein optimales Erlebnis. Im Saisonendspurt war die Unterstützung der Mannschaft riesig, ob das auch in der 2. Liga beispielsweise an einem Freitagabend gegen den SV Elversberg der Fall sein wird, bleibt abzuwarten.