Streitthema in der Bundesliga
Trimmel über VAR: "Schiedsrichter selbst verunsichert"

Der Videobeweis bleibt in der Bundesliga ein allwöchentliches Streitthema. Die Hoffnung, das technische Hilfsmittel werde für mehr Gerechtigkeit und weniger Diskussionen über Entscheidungen der Unparteiischen sogen, hat sich keineswegs erfüllt. Christopher Trimmel spricht vielen Fans aus den Herzen, wenn er den VAR kritisch beäugt.
"Mir kommt vor, die Schiedsrichter selbst sind schon verunsichert. Ich habe es lieber so wie es früher war. Dann soll ein Schiri eben mal einen ordentlichen Fehler machen, das gehört auch dazu. Mein Gefühl ist aber, dass es früher weniger Fehler waren", so der Kapitän von Union Berlin beim TV-Sender Sky (Zitat via kicker). Der Österreicher ist dabei auch der Ansicht, dass das komplexe Regelwerk die Arbeit der Unparteiischen erschwere. Das habe Trimmel beim Thema Handspiel an der eigenen Haut zu spüren bekommen.
Regeln zu komplex?
"Ich hatte selbst eine Situation, in der ich zurücksprinte und im Laufen den Ball an die Hand bekomme, der nicht einmal seine Richtung ändert. Schiedsrichter Aytekin selbst sagte zu mir: 'Ich weiß, dass es eine natürliche Handbewegung ist, aber ich muss diesen Elfmeter geben. Das Reglement verlangt es so.' Das allein sagt schon viel über die Regeln aus", so Trimmel. Der angesprochene Strafstoß trug übrigens zu einer 1:4-Niederlage von Union im Bundesliga-Spitzenspiel beim SC Freiburg bei und erfolgte erst nach VAR-Eingriff.
"Mir fehlen die Emotionen nach einem Tor"
Trimmel betont, dass er die Statistik nicht kennt, ob der Videobeweis in der Tat für weniger Fehlentscheidungen sorgt. Seine Argumentation ist weniger auf Fakten denn auf Gefühlen gestützt. "Als Spieler auf dem Feld begrüße ich ihn nicht, ich bin ehrlich. Mir fehlen die Emotionen nach einem erzielten Tor. Das passt für mich nicht zum Fußball. Es entstehen aktuell nur mehr Diskussionen und wird nicht mehr darauf geachtet, dass der Spielfluss passt." Ein großer Kritikpunkt bleibt gerade in der Bundesliga, dass die Unterbrechungen sehr lange dauern und im Stadion oft nicht klar ist, was eigentlich überprüft wird. Eine Abkehr vom Videobeweis ist allerdings alles andere als realistisch.
