"Sehenden Auges"
Nach Treueschwur für Fischer: Hamann warnt Union vor Absturz

Die Verantwortlichen und Spieler von Union Berlin schenken Cheftrainer Urs Fischer uneingeschränktes Vertrauen. Dietmar Hamann warnt die Köpenicker vor dieser Nibelungentreue und fordert Konsequenzen, sollte die Niederlagenserie anhalten.
Im Profi-Fußball überlebt in der Regel kein Trainer zwölf aufeinanderfolgende Niederlagen, doch es gehört zur Identität von Union Berlin, einen anderen Kurs einzuschlagen als die meisten Vereine. Urs Fischer sitzt fest im Sattel und darf weitere Versuche unternehmen, um den Bock umzustoßen. Dietmar Hamann beobachtet die Entwicklung an der Alten Försterei jedoch mit Skepsis.
Hamann warnt Union
"Du hast eine Verantwortung dem Verein gegenüber. Du kannst ja nicht sagen, wir gehen mit Fischer in die 2. Bundesliga und hunderte Leute verlieren ihren Job. Das wäre unverantwortlich", kritisierte der TV-Experte in Sky90 das Vorgehen der Verantwortlichen um Sportchef Oliver Ruhnert und Präsident Dirk Zingler. "Ich habe das Gefühl, je mehr sie verlieren, desto mehr wird der Trainer geliebt", empfindet Hamann, der von "einer gefährlichen Situation" für Union spricht.
"Irgendwann musst du die Entscheidung treffen"
In den beiden kommenden Pflichtspielen gegen Neapel (Mittwoch, 18.45 Uhr) und Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) wirken Punktgewinne unwahrscheinlich, bei Niederlagen wäre der Druck vor dem Duell mit Augsburg am 25. November enorm. Sollte der Negativlauf weitergehen, könne es sich Union nicht leisten, an Fischer festzuhalten, betonte Hamann: "Irgendwann musst du die Entscheidung treffen. Du kannst nicht sehenden Auges da reinlaufen." Noch steht aber fest: Der Schweizer darf weitermachen.