Nach Wutrede
Medien: Spurs-Spieler hoffen auf sofortiges Conte-Aus

Die Worte, die Antonio Conte nach dem Remis zwischen Tottenham Hotspur und dem FC Southampton wählte (3:3), klangen wie eine Abrechnung und deuteten auf einen Abschied am Saisonende hin. Einige Spieler sollen aber bereits auf eine Entlassung während der Länderspielpause hoffen.
Antonio Conte ist nicht nur ein erfolgreicher, sondern auch ein äußerst ehrgeiziger Trainer. Nicht selten verließ der 53-jährige Italiener einen Verein im Streit, da die Transferpolitik der Verantwortlichen nicht seinen Forderungen entsprach und er die Ziele in Gefahr sah. Bei Tottenham Hotspur stellt sich die Situation jedoch etwas anders dar.
Conte schießt gegen Levy - und die Mannschaft
Die Spurs sind ambitioniert und wollen ihren 2009 begonnenen Aufschwung eines Tages mit einem Titel krönen. Doch Conte verzweifelt an der Mannschaft, wie er nach 3:3 gegen Southampton am Samstagnachmittag unverblümt schilderte. "Sie spielen nicht für etwas Wichtiges. Sie wollen nicht unter Druck spielen, sie wollen nicht unter Stress spielen", wird der Coach von der britischen Boulevardzeitung The Sun zitiert. Auch Klubbesitzer Daniel Levy bekam sein Fett weg: "Seit 20 Jahren gibt es den Besitzer, aber sie haben nie etwas gewonnen. Warum? Liegt die Schuld nur beim Verein, oder bei jedem Manager, der hier bleibt?"
Fliegt Conte noch im März?
Er habe lange versucht, die Situation auszublenden, "aber jetzt nicht mehr, denn ich möchte nicht sehen, was ich heute gesehen habe", betonte Conte, "das ist inakzeptabel und auch für die Fans nicht akzeptabel". The Sun zufolge dürfte er die Spurs ohnehin nur bis Saisonende begleiten, da sich - nicht ausschließlich wegen des auslaufenden Vertrages - eine Trennung anbahne. Einige Spieler sollen laut des Berichts sogar auf eine Entlassung während der Länderspielpause hoffen, und ausgeschlossen sei dieses Szenario nicht. Es wirkt, als hinterließe Conte erneut verbrannte Erde, denn das drohende Verpassen der Champions League passt keinesfalls zu seinen Ambitionen; doch es scheint, dass sein Ehrgeiz auch nicht nach London passt.