Ziel der Serie verfehlt

Tennor zog den Stecker: Hertha-Doku soll nie gezeigt werden

Die Hertha-Doku wird wohl nie gezeigt. Foto: Getty Images
Die Hertha-Doku wird wohl nie gezeigt. Foto: Getty Images

Als strauchelnder Traditionsverein schreibt Hertha BSC seit Jahren Schlagzeilen, auf die die Berliner gerne verzichten würden. Die Geschicke der Alten Dame wurden zudem in einer geplanten Doku-Serie festgehalten, die eigentlich längst hätte ausgestrahlt werden sollen. Doch die spannenden Bilder kommen wohl nie ans Tageslicht.

Wie Sport Bild berichtet, hat die Tennor Group von Hertha-Investor Lars Windhorst der Serie mit dem Arbeitstitel 'Welcome to Berlin' sozusagen den Stecker gezogen. "Wir haben das Projekt gestoppt, weil es weder den abgesprochenen Vorstellungen noch professionellen Ansprüchen entsprach. Es war ungeeignet für eine Veröffentlichung", wird Sprecher Andreas Fritzenkötter zitiert. Das Projekt hatte immerhin über 1 Million Euro gekostet, es wurden renommierte Filmemacher dafür gewonnen. Offenbar verfehlten die Aufnahmen aber das Ziel, Hertha und vor allem den Investor Windhorst in ein positives Licht zu rücken.

Windhorst bekam in Aufnahmen Fett weg

Fritzenkötter verweist dabei etwa darauf, "ein hochrangiges Mitglied der Hertha-Geschäftsleitung" habe sich "vor laufender Kamera in ehrabschneidender und herablassender Weise über Herrn Windhorst als Investor" geäußert. Für den Zuschauer wären solche Bilder natürlich sehr spannend gewesen. Ex-Profi Axel Kruse, der in das Projekt involviert war, betont, wie schade es sei, dass die Serie nie fertiggestellt und gezeigt werden soll.

"Hätte besser als die Leeds-Doku werden können"

"Es gibt Einblicke bei Hertha, die es zuvor so garantiert noch in keiner anderen Doku gab. Hertha hat uns wirklich alle Türen geöffnet. Offensichtlich war das im Nachhinein ein Problem, dass der eine oder andere vielleicht zu ehrlich war", erklärt Kruse gegenüber dem Magazin. Seine Mutmaßung lautet, eine Ausstrahlung scheitere unter anderem daran, dass die Doku den Transfer-Sommer 2020 in Szene setzte, in dem geplante Deals unter anderem deshalb geplatzt sein sollen, weil Millionen-Zahlungen von Windhorst verspätet eingingen. Auch Regisseur Lee Hicken beklagt die gestoppte Fertigstellung des Projekts. Der gefeierte Macher sagt, die Doku "hätte sogar besser als die von Leeds United werden können". Die Serie 'Take Us Home' über den englischen Traditionsverein gilt unter Kennern als bisher beste Fußball-Doku ihrer Art.

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Lars Pollmann  
09.03.2022