Bei Schalke-Sieg
Strittiger Elfer: Fährmann wird Neuer-Regel zum Verhängnis

Der FC Schalke 04 hat am Samstag einen Befreiungsschlag in der 2. Bundesliga gelandet. Mit einem 3:2-Sieg über Hannover 96 gelang Neu-Trainer Karel Geraerts eine ideale Heimpremiere. Darum musste der Belgier spät nochmal zittern, nachdem Ralf Fährmann einen Strafstoß gegen sich gepfiffen bekam.
Es rauscht im Luftduell
Der Schlussmann hatte kurz vor Ende der regulären Spielzeit im Luftduell mit Andreas Voglsammer den Ball weggeboxt, aber auch den Angreifer der Niedersachsen abgeräumt. Derartige Szenen kommen in vielen Spielen vor, werden aber nur unregelmäßig geahndet. Ein strafstoßwürdiges Vergehen konnte Fährmann nachvollziehbarerweise nicht erkennen, der Routinier diskutierte die Situation ausgiebig mit dem Unparteiischen Timo Gerach.
"Ich habe klar den Ball getroffen"
"Der Schiedsrichter hat mir gesagt: Es gibt eine Regeländerung durch die Szene von Manuel Neuer gegen Gonzalo Higuain im WM-Finale 2014", zitiert die WAZ Fährmann. Beim Sieg des DFB-Teams über Argentinien hatte der Ex-Schalker den Stürmer noch heftiger abgeräumt, kurioserweise aber sogar selbst einen Freistoß erhalten. "Ich verstehe diese Regel, aber ich bin nicht mit dem Knie in den Rücken gesprungen. Dass wir in der Szene aufeinanderprallen, bleibt nicht aus. Und ich habe klar den Ball getroffen", führt Fährmann ins Feld.
Kinhöfer: Entscheidung "genau richtig"
"Das sieht hart aus, ist aus meiner Sicht aber kein Elfmeter", meint der 35-Jährige. Da S04 das 3:2 anschließend über die sechsminütige Nachspielzeit brachte, bleibt der Strafstoß letztlich eine Randnotiz. Diskutieren lässt sich über die Entscheidung von Gerach trefflich. Auch dafür, dass es sich nicht, wie von Schalke klar propagiert, um eine eklatante Fehlentscheidung handelte, lassen sich Argumente finden. "Es kann ja nicht die Erklärung sein, alles zu dürfen, wenn man den Ball dabei spielt. Da ist die Intensität entscheidend", erklärt Thorsten Kinhöfer in seiner wöchentlichen Kolumne in Bild am Sonntag. Der ehemalige FIFA-Referee bewertet die Entscheidung gegen Fährmann so als "genau richtig".
