Nach Schade-Transfer

Streich über PL-Klubs: "Wissen ja nicht wohin mit dem Geld"

Streich muss mal wieder einen Spieler ersetzen. Foto: Getty Images
Streich muss mal wieder einen Spieler ersetzen. Foto: Getty Images

Im laufenden Winter-Transferfenster verfestigt sich die Dominanz der Klubs aus der englischen Premier League im europäischen Fußball zunehmend. In den verbleibenden Tagen der Wechselperiode dürfte die Marke von 500 Millionen Euro für Ablösen fallen. Auch Kevin Schade ist dem Ruf der Insel erlegen. Christian Streich betrachtet das in seiner unnachahmlichen Art entspannt.

Der junge Angreifer sei zwar "ein sehr talentierter Spieler mit außergewöhnlichen individuellen Fähigkeiten, die ganz wenige Spieler so haben", sagt Streich in einer Pressekonferenz des SC Freiburg vor dem Bundesliga-Spiel beim VfL Wolfsburg. "Wir haben aber ein Angebot gekriegt für ihn, die wollten ihn unbedingt die Engländer. Die haben ja das Geld, dann ist auch schön, dass ein bisschen was zu uns kommt. Die wissen ja nicht wohin mit dem Geld teilweise", so der Kult-Coach. 

"Geht uns auch ohne unglaubliche Investoren gut"

Letztlich ist Schade bis Sommer an den FC Brentford ausgeliehen worden, der dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer Kaufverpflichtung nachkommen wird, die Freiburg 25 Millionen Euro einbringen soll. Für einen Spieler, der bis dato 29 Bundesliga-Partien absolviert hat und vor dem Wechsel keine Stammkraft von Streich war, ist das eine Menge Geld. Deshalb herrsche beim Sportclub Zufriedenheit, sagt der Übungsleiter. "Es geht uns auch ohne diese unglaublichen Investoren, die die in England haben und teilweise auch in Deutschland, gut, weil wir so arbeiten, wie wir arbeiten und auch Transfers machen, die uns weiterhelfen, weil sich Spieler gut entwickelt haben."

"Das ist ja auch eine Auszeichnung"

"Das ist ja auch eine Auszeichnung, weniger für uns und mich schon gar nicht, aber für die Fußballschule", meint Streich. Schade war 2018 von Energie Cottbus zur Nachwuchsabteilung der Breisgauer gekommen, 2021 verhalf Streich dem Talent zum Profidebüt. "Am liebsten hätten wir das Geld gehabt und Kevin wäre noch hier, aber das geht nicht", schmunzelt der dienstälteste Coach der Bundesliga, der bislang noch jeden schmerzhaften Abgang verkraftet hat.

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Lars Pollmann  
20.01.2023