Massenpanik nach Krawallen

Stadion-Tragödie in Indonesien: Offenbar mindestens 170 Tote

In Indonesien ist es zu einer Stadion-Katastrophe gekommen. Foto: Getty Images
In Indonesien ist es zu einer Stadion-Katastrophe gekommen. Foto: Getty Images

In Indonesien zu einer Stadion-Tragödie gekommen. Nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC stürmten Tausende Zuschauer der unterlegenen Heimmannschaft auf den Platz, es folgten schwere Ausschreitungen. Nach Behördenangaben sind offenbar bislang 170 Menschen verstorben.

Infolge des Einsatzes von Tränengas seitens der Polizei habe es eine Massenpanik gegeben, wie laut der Tagesschau der Polizeichef der Provinz Ost-Java, Nico Afinta, gegenüber Reportern mitteilte. Rund 3000 Zuschauer des mit 42 000 Fans ausverkauften Kanjuruhan Stadiums seien auf das Spielfeld geströmt, heißt es. Die meisten Todesfälle seien aufgrund von Sauerstoffmangel erfolgt, zahlreiche Menschen wurden zudem zu Tode getrampelt. 34 Personen kamen offenbar auf dem Spielfeld ums Leben, die übrigen Todesfälle ereigneten sich in Krankenhäusern. Unter den Opfern sollen sich auch mindestens zwei Polizeikräfte befinden.

Spielbetrieb zunächst unterbrochen

Der indonesische Fußballverband hat den Ligabetrieb in einer ersten Reaktion für eine Woche unterbrochen, zudem ist Arema bis Saisonende die Austragung von Heimspielen untersagt. Der Klub hat derweil angekündigt, die Konsequenzen der Tragödie zu tragen. Profis und Offizielle der Heimmannschaft waren nach dem Spiel dabei beobachtet worden, wie sie bei der Evakuierung von Verletzten geholfen haben. Mit 170 Opfern gehört die Tragödie vom 01. Oktober 2022 zu den schlimmsten Stadion-Desastern der Fußballhistorie. Die in Europa wohl bekanntesten Vorfälle ereigneten sich 1985 im Heysel-Stadion von Brüssel (39 Tote) und 1989 im Hillsborough Stadium von Sheffield (97 Tote).

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Lars Pollmann  
02.10.2022