Relegationsrückspiel

Sosa prangert HSV an: "90 Minuten lang Scheiße zu uns gesagt"

Nach dem Treffer zum 1:2 kam es zur Rudelbildung. Foto: Getty Images
Nach dem Treffer zum 1:2 kam es zur Rudelbildung. Foto: Getty Images

Im Rückspiel der Bundesliga-Relegation ist das Fußballwunder ausgeblieben: Der VfB Stuttgart setzte sich am Montagabend mit 3:1 beim Hamburger SV durch und bleibt damit Erstligist. Einen Aufreger hatte die Partie dennoch parat, nach dem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2 kam es zu einer Rudelbildung, an der sich auch Borna Sosa beteiligte.

Der Kroate ist nicht unbedingt als Heißsporn bekannt, in der Szene holte er sich aber auch eine Gelbe Karte ab, nebst drei anderen Profis. Die Rudelbildung entstand, nachdem Enzo Millot einen Lapsus von Daniel Heuer Fernandes nutzte und vor der Kurve der HSV-Fans jubelte. Daran nahmen Profis der Rothosen Anstoß. "Normalerweise mache ich solche Sachen nicht. Aber in dieser Situation war ich ein bisschen böse", sagte Sosa beim TV-Sender Sky über seine Beteiligung an der Szene.

Zu viel 'Trash-Talk'?

Warum aber provozierten die Schwaben vor den Fans des Gastgebers mit ihrem Jubel? Da war offenbar eine Menge aufgestauter Ärger im Spiel. Jedenfalls erhebt Sosa Vorwürfe gegen die Heimmannschaft. "Manche Spieler des HSV haben 90 Minuten lang Scheiße zu mir und zu unserer ganzen Mannschaft gesagt", so der Linksverteidiger, der keine Namen nennen wollte. 'Trash-Talk' gehört im Profisport durchaus dazu, am Montag ging es aber aus Sicht von Sosa zu weit.

"Wir sind eine faire Mannschaft"

Derartige Psychotricks habe seine Mannschaft nicht nötig gehabt, merkt er nach der erfolgreichen Rettung an. "Wir sind eine faire Mannschaft, machen diese Sachen nicht und haben sie auch in Stuttgart nicht gemacht. Wir wollen Fußball spielen", so der WM-Dritte. Ob eine Jubel-Provokation die richtige Antwort ist, sei dahingestellt. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß legte nach dem Spiel die Hand ins Feuer, seine Profis hätten nicht absichtlich provozieren wollen. Allerdings jubelte Millot schon nach seinem Treffer zum 1:1 auffällig. "Ich glaube, die Reaktion nach dem ersten Tor kann er sich sparen. Nach dem zweiten Tor ist er einfach nur überglücklich. Es fällt Last von ihm ab, da war kein böser Wille", so Hoeneß. Millot selbst entschuldigte sich beim US-Sender ESPN für sein Verhalten. "Das war keine Provokation für die Leute hier im Stadion, aber wenn du ein Tor machst, dann übernehmen die Emotionen manchmal, und man kann es nicht kontrollieren."

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Lars Pollmann  
06.06.2023