2. Bundesliga

Roundup: Paderborn überholt HSV, Lautern kassiert erst zweite Pleite

Kaiserslautern hatte Regensburg zu Gast. Foto: Getty Images
Kaiserslautern hatte Regensburg zu Gast. Foto: Getty Images

In den Sonntagsspielen der 2. Bundesliga hat der SC Paderborn durch ein 3:0 gegen den SV Sandhausen den Hamburger SV in der Tabelle überholt. Der 1.FC Heidenheim verlor mit einem 1:3 bei Holstein Kiel etwas den Anschluss an die Aufstiegsränge, während der 1.FC Kaiserslautern daheim gegen Jahn Regensburg deutlich unterlag (0:3).

In Ostwestfalen übernahmen die Hausherren unmittelbar nach Anpfiff die Kontrolle über das Geschehen und nutzten gleich den ersten Hochkaräter zur Führung. Nach Ballverlust von Merveille Papela im Spielaufbau spielte Marvin Pieringer einen Doppelpass mit Julian Justvan, nach dem er vor Gästekeeper Patrick Drewes auftauchte, sich nicht zweimal bitten ließ und kraftvoll zum 1:0 vollendete (11.). Ein Feuerwerk brannte der SCP anschließend nicht ab, Pieringer hatte per Kopf nach Flanke von Justvan wohl die beste Gelegenheit auf ein zweites Tor, verfehlte aber knapp links (26.). Die Gäste bewahrten nach dem Rückstand ihre Ordnung, machten es Paderborn schwer und versuchten Nadelstiche zu setzen. Gefahr beschwor Sandhausen auf diese Weise aber kaum herauf, brenzlig wurde es am ehesten bei einer Freistoßflanke von Christian Kinsombi, die Ron Schallenberg vor Aleksandr Zhirov entschärfte (19.).

Nach einer letztlich also eher ereignisarmen Halbzeit nahm Paderborn eine verdiente Führung mit in die Kabinen. Im zweiten Durchgang verdoppelte der Gastgeber schnell. Nach langem Ball des gerade erst eingewechselten Tobias Müller auf Denis Srbeny schickte der Robert Leipertz, den die Sandhäuser komplett aus den Augen verloren hatten und der so keinerlei Probleme hatte, mit links ins kurze Eck abzuschließen (47.). In der Folge spielten sich die stets torhungrigen Ostwestfalen bisweilen in einen Rausch, das 3:0 konnte so nicht lange auf sich warten lassen. Es fiel letztlich nach simpelstem Strickmuster: Florent Muslija flankte eine Ecke an den ersten Pfosten, dort ließ Jannis Heuer die Kugel genau richtig über seinen Schädel streichen, um sie ins lange Eck gleiten zu lassen (54.). Damit war nur noch die Höhe des Heimsiegs offen. Das sehenswerte vierte Tor durch einen Gewaltschuss von Pieringer fand wegen einer knappen Abseitsposition keine Anerkennung (69.), anschließend nahm der Gastgeber den Fuß für längere Zeit vom Gaspedal, ehe es in der Schlussphase noch einige Gelegenheiten auf ein noch deutlicheres Ergebnis gab.

Der Sieg war freilich nach dem 1:0 nie in Gefahr geraten und so ist der SC Paderborn am Hamburger SV vorbei auf Platz zwei gesprungen. Der SV Sandhausen rangiert nunmehr auf Tabellenrang 15 zwei Zähler vor der Gefahrenzone.

Kiel springt an Heidenheim heran

Beim Auswärtsspiel bei Holstein Kiel wollte der 1.FC Heidenheim die Störche auf Distanz halten und selbige auf die Aufstiegsränge nicht zu groß werden lassen. Tim Kleindienst hätte die Weichen früh auf Sieg stellen können, scheiterte aber an Thomas Dähne (8.). In der Folge entwickelte sich eine intensive Partie, in der aber beide Teams im letzten Drittel nicht die entscheidenden Lücken fanden. Nach einer halben Stunde konterte Heidenheim dann erfolgreich: Jan-Niklas Beste setzte schließlich Denis Thomalla ein, der musste nur noch den rechten Fuß hinhalten und überwand Dähne so aus kurzer Distanz (31.). Kiel schluckte kurz und rannte dann an, kam binnen weniger Minuten zu mehreren Chancen. Kwasi Wriedt ließ aus rund sechs Metern die Latte wackeln (41.), ein Versuch von Steven Skrzybski wurde knapp über selbige abgefälscht (44.). Nach der anschließenden Ecke köpfte Simon Lorenz ebenfalls an die Latte, Heidenheim klärte den Ball jedoch unzureichend und genau auf Skrzybski. Der packte die Gelegenheit beim Schopfe und jagte einen sehenswerten Volley zum 1:1 in die Maschen (45.).

Dank der starken Reaktion auf den Rückstand verdienten sich die Störche den Ausgleich kurz vor Pausenpfiff, damit waren die Uhren zur zweiten Hälfte wieder auf Null gestellt. In der brauchte es nur fünf Minuten für die Führung des KSV Holstein: Nach langem Einwurf von Fabian Reese gab es im Heidenheimer Strafraum großes Durcheinander, letztlich schaltete Skrzybski am schnellsten und staubte per Drehschuss zum 2:1 ab (51.). Zuvor hätte schon Wriedt treffen können, schlug aber auf Vorlage von Mikkel Kirkeskov in aussichtsreicher Position ein Luftloch (50.). Die nächste und seine insgesamt dritte Großchance nutzte der Sturmtank: Wieder von Kirkeskov eingesetzt, behielt Wriedt im Duell mit Patrick Mainka die Oberhand und schloss vermittels des rechten Innenpfostens zum 3:1 ab (66.). In der Folge konnte sich Kiel zurückziehen, wobei die Hausherren immer wieder auch Ballbesitzphasen einstreuten. Heidenheim deutete zu keinem Zeitpunkt an, noch an ein Comeback zu glauben.

So plätscherte die Begegnung vor sich hin und dem Ende entgegen. Holstein Kiel meldet sich mit dem Dreier in der erweiterten Spitzengruppe der 2. Liga an und rückt auf nur einen Zähler an den 1.FC Heidenheim an. Der Tabellenvierte hat jetzt bereits fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Kaiserslautern verliert erst zum 2. Mal

Auf dem Betzenberg bekam der 1.FC Kaiserslautern früh die Gelegenheit, einmal mehr seine Qualitäten in Rückstand zu beweisen. Denn Jahn Regensburg erwischte einen bärenstarken Start. Kaan Caliskaner ließ zunächst eine Einladung von Andreas Luthe noch aus, indem er die Querlatte traf (6.), kurz darauf war es aber schon geschehen. Lasse Günther war auf links sträflich frei und hatte so alle Zeit der Welt, seine Flanke zu justieren. Im Zentrum stahl sich Andreas Albers von Bewacher Boris Tomiak davon und nickte so problemlos zum 1:0 für die Gäste ein (8.). Der SSV Jahn hätte beinahe schnell nachgelegt, Caliskaner gewann tief in der FCK-Hälfte den Ball und war auf und davon, schlenzte aber erneut an die Torumrandung (11.). Die Roten Teufel konnten also von Glück sagen, in der Anfangsphase nicht schon doppelt in Rückstand zu geraten. Eigene Offensivbemühungen der Pfälzer brachten zunächst kaum echte Gefahr hervor, nach etwa einer halben Stunde bekam das Team aber Torjäger Terrence Boyd besser eingebunden. Der hatte so auch die beste Ausgleichschance, die Dejan Stojanovic im Kasten der Gäste stark parieren konnte (34.). Regensburg nahm sich eine Schaffenspause, wurde kurz vor dem Pausenpfiff aber nochmal konkret. Luthe konnte diesmal einen Fernschuss von Albers halten (43.).

Der Schlussmann war auch unmittelbar nach Wiederanpfiff im Mittelpunkt, als er einen Kopfball von Caliskaner mit einem Top-Reflex abwehrte (46.). Vom FCK kam in dieser Phase nach vorn quasi gar nichts, sodass Regensburg sich für ein Drangphase belohnte. Dafür reichte eine simple Ecke von links durch Charalambos Makridis, der unzureichend bewachte Albers schnürte per Kopf den Doppelpack (57.). Kurz darauf hätte der Jahn die Partie beinahe schon vollumfänglich entschieden, ein Kracher von Benedikt Gimber zischte abgefälscht um ein Haar über das Tor (60.). Kaiserslautern intensivierte notgedrungen anschließend die Bemühungen nach vorn, erspielte sich aber weiter kaum nennenswerte Gelegenheiten. Ein Kopfball von Boyd nötigte Stojanovic mal wieder zu einem Eingriff, der Keeper bekam die Pranke gerade rechtzeitig für eine sehenswerte Parade hochgeschnellt (73.). Regensburg sorgte in der Schlussphase immer wieder für Entlastung, Joker Prince-Osei Owusu und Scott Kennedy per Kopf ließen die endgültige Entscheidung aus, drehten aber an der Uhr (78., 81.). Als Owusu dann doch per Dropkick traf, fand das 3:0 wegen einer vorausgegangenen Abseitsstellung zunächst keine Anerkennung, wurde nach Videobeweis aber doch gegeben (87.).

Damit war die Messe natürlich gelesen, der 1.FC Kaiserslautern kassierte nach zuletzt sechs Remis in Serie seine erst zweite Niederlage der laufenden Saison. Jahn Regensburg liegt einen Platz und einen Zähler hinter den Pfälzern auf Tabellenplatz zehn.

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Lars Pollmann  
16.10.2022