Ohne Fans nach Neapel
SGE beklagt Fan-Ausschluss: "Büchse der Pandora geöffnet"

Eintracht Frankfurt muss das Comeback im Achtelfinale der Champions League kommende Woche bei der SSC Neapel ohne eigenen Anhang schaffen. Die italienische Politik verbietet den Verkauf von Tickets an Gästefans, weil angeblich deren Sicherheit in der Stadt nicht gewährleistet werden könne. Die Hessen fühlen sich ohnmächtig.
"Das ist ein einmaliger und erstmaliger Vorgang im europäischen Klub-Fußball. Ich nenne es einen traurigen Tag. Wir kommen damit zu dem Punkt, dass die Integrität des Wettbewerbs gefährdet wird", zitiert der TV-Sender Sport1 Philipp Reschke. Das Vorstandsmitglied ist für die Belange der Fans von Eintracht zuständig und hält den Eingriff des italienischen Innenministeriums für "dramatisch": "Damit wurde möglicherweise die Büchse der Pandora geöffnet", sorgt sich Reschke darum, das Beispiel könne Schule machen.
"Weg zur Entscheidungswillkür ist bereitet"
Unliebsame Fans unter vorgeschobenen Gründen aus der Stadt zu halten, das entspräche keinesfalls der Idee des internationalen Fußballs, der auch als Instrument der Völkerverständigung entwickelt wurde. "Der Weg zur Entscheidungswillkür ist bereitet. Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für uns", steht für Reschke fest. Theoretisch könnte die UEFA gemäß ihres Reglements eine Verlegung des Spiels an einen anderen Ort durchsetzen, realistisch ist dies freilich nicht. Frankfurt muss ein 0:2 aus dem Hinspiel aufholen, das wird ohne Fans beim souveränen Tabellenführer Italiens noch schwerer.
