Jetzt Dank an Trainer Streich

Serie-A-Klubs wollten Grifo

Vincenzo Grifo schnürte am Mittwoch einen Doppelpack.
Vincenzo Grifo schnürte am Mittwoch einen Doppelpack. Foto: Imago Images

Mit seinem Doppelpack, den er im Trikot der italienischen Nationalmannschaft schnürte, sorgte Vincenzo Grifo in dieser Woche für Aufsehen. Jetzt lüftet der Offensivspieler des SC Freiburg, dass er im Sommer vorigen Jahres die Gelegenheit hatte, in die Serie A zu wechseln.

Im Alter von 18 Jahren, so erzählt es Vincenzo Grifo der Gazzetta dello Sport, hatte ihm sich erstmals die Möglichkeit geboten, in die Serie A zu wechseln. Der bei Lazio Rom als Sportdirektor amtende Igli Tare hätte ihn unbedingt unter Vertrag nehmen wollen. "Zusammen mit meinen Verwandten beschlossen wir aber, dass es besser ist, in der Nähe meiner Familie zu bleiben."

Viele Stationen

Grifo siedelte stattdessen aus der Jugend des Karlsruher SC zur TSG Hoffenheim über. "Ich war zu jung. Es war das erste Mal, dass ich von zu Hause wegging, und wir zogen das nahe gelegene Hoffenheim vor", begründet der heute 27-Jährige die damalige Entscheidung. Zum Stammspieler avancierte er im Kraichgau allerdings nie. Nach einer Saison bei Borussia Mönchengladbach holte ihn Hoffenheim im Sommer 2018 zurück – wieder gelang Grifo der Durchbruch nicht. Eine starke Leihrunde beim SC Freiburg später klopfte auf einmal der AC Florenz an.

Ribery und Boateng statt Grifo

"Die Fiorentina wollte mich 2019 unter Vertrag nehmen, ich spielte noch immer für Hoffenheim", erinnert sich Grifo an den letzten Sommer. Der Flügelstürmer war durchaus angetan vom Vorstoß der Fiorentina. Doch als er noch darüber nachgedacht hatte, nahm man Franck Ribery und Kevin-Prince Boateng unter Vertrag. "Zu diesem Zeitpunkt war es besser, in Deutschland zu bleiben", sagt Grifo, in den der SC Freiburg sieben Millionen Euro investierte.

Dank an Streich

Mit vier Toren und neun Vorlagen schwang sich Grifo an der Dreisam zum absoluten Leistungsträger auf. "Zum Glück habe ich in Freiburg das richtige Umfeld gefunden", freut sich der Deutsch-Italiener, der am Mittwoch im Freundschaftsspiel gegen Estland (4:0) einen Doppelpack erzielte. "Danke an den Trainer Christian Streich, der es schafft, das Beste aus mir herauszuholen." Für die Squadra Azzurra kommt Grifo mittlerweile auf fünf Einsätze. Reicht es auch für einen EURO-Kaderplatz? "Ich hoffe, dass ich es verdiene, für die Euro einberufen zu werden."

Andre Oechsner  
13.11.2020