Coach selbstkritisch

Seoane: "Wenn die Elfmeter-Szene nicht passiert..."

Gerardo Seoane wurde nach dem Remis in Darmstadt deutlich. Foto: Getty Images.
Gerardo Seoane wurde nach dem Remis in Darmstadt deutlich. Foto: Getty Images.

Gerardo Seoane war sich nach dem verrückten 3:3 zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SV Darmstadt bewusst, wie sehr seine Mannschaft vom gegnerischen Platzverweis profitiert hat. Der Schweizer nahm nach Spielende nicht nur die Seinen, sondern auch sich selbst in die Kritik.

Auf der einen Seite herrschte am Sonntagabend bei Borussia Mönchengladbach Erleichterung darüber, Darmstadt nicht mit einer Niederlage im Gepäck verlassen zu haben. Bereits nach 33 Minuten lagen die Fohlen gegen den Aufsteiger mit 0:3 zurück, ehe der Spielstand in der zweiten Halbzeit egalisiert wurde. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass ein umstrittener Platzverweis gegen Matej Maglica (fussball.news berichtete) zum Gladbacher Oberwasser in den zweiten 45 Minuten geführt hat.

Seoane: "Wir lagen zu Recht drei Tore hinten"

"Es war eine richtig schwache erste Halbzeit, in der sehr wenig zusammengepasst hat und in der wir es nicht geschafft haben, in die Zweikämpfe zu kommen und die zweiten Bälle zu gewinnen. Wir sind nur hinterhergelaufen", legte Gerardo Seoane am DAZN-Mikrofon den Finger in die Wunde und betonte: "Wir lagen zu Recht drei Tore hinten und wenn die Elfmeter-Szene nicht passiert, glaube ich nicht, dass wir eine Chance gehabt hätten, zurückzukommen."

"Diese Szene hat das gesamte Panorama geändert"

Trotzdem gebühre seiner Mannschaft ein Lob für ihr erfolgreiches Offensivspiel in Überzahl. "Wir haben es richtig gut rausgespielt und konnten sehr viele Torchancen herausspielen, wozu man oft gar nicht kommt", so Seoane: "Ein Kompliment an die Mannschaft, dass sie das ausgenutzt hat, aber noch einmal: Diese Szene hat das gesamte Panorama geändert."

Auch der Trainerstab wird sich hinterfragen

In den kommenden Tagen gelte es, aufzuarbeiten, weshalb die Mannschaft in der ersten Halbzeit deutlich unter den Erwartungen geblieben ist. Dabei werde auch der Trainerstab hinterfragt, erläuterte Seoane: "Wir vom Staff nehmen uns in die Verantwortung. Wenn eine komplette Mannschaft in der ersten Halbzeit so spielt, sind wir selbstkritisch genug, um zu analysieren: Haben wir die eine oder andere Trainingseinheit nicht so gestaltet, wie wir das machen sollten, damit die Spieler besser vorbereitet sind?" Fest steht jedenfalls: Wiederholen sich derartige Leistungen zu oft, wird es eine ungemütliche Saison für Seoane und Borussia.

Florian Bajus  
18.09.2023