Alle Optionen genutzt
Seoane der Vielwechsler: "In der Breite besser aufgestellt"

Als Überbleibsel der Corona-Pandemie dürfen Trainer in der Bundesliga weiterhin fünf Wechsel pro Spiel vornehmen. In der laufenden Saison waren nach elf Spieltagen somit maximal 55 Wechsel möglich. Drei Coachs haben das voll ausgereizt: Urs Fischer bei Union Berlin, Marco Rose bei RB Leipzig und Gerardo Seoane bei Borussia Mönchengladbach. Der Schweizer stellt damit den Gegenpol zu Vorgänger Daniel Farke dar.
180-Grad-Wandel
Farke hatte in der vergangenen Saison im Schnitt weniger als vier Wechsel pro Spiel vorgenommen, nach Angaben des kicker waren die Fohlen so die Wenig-Wechsler der Bundesliga. Seoane hat also für einen 180-Grad-Wandel gesorgt, wobei der Übungsleiter dafür nicht alleine in der Verantwortung steht. Durch den im Sommer angestoßenen Umbruch steht ihm durchaus mehr Personal zur Verfügung als seinem Vorgänger. "Wir haben uns in der Breite besser aufgestellt", bestätigt Roland Virkus gegenüber dem Fachmagazin.
"Viele Spieler auf ähnlichem Niveau im Kader"
"Dadurch, dass wir viele Spieler auf ähnlichem Niveau im Kader haben, sind wir auch viel besser in der Lage, flexibler auf einen Gegner zu reagieren", so der Sportchef weiter. Das Verdienst von Seoane sei es vor allem, "den ganzen Kader mitzunehmen und allen Spielern das Gefühl zu geben, dass sie gebraucht werden". Außer Langzeitverletzen und Ersatztorhütern sind bei Borussia alle Spieler bereits zum Einsatz gekommen, Ersatzspieler können jederzeit damit rechnen, eingewechselt zu werden.
Seoane wechselt auch früher
Apropos jederzeit: Im Gegensatz zu Farke wartet Seoane auch weniger lang auf Eingriffe von außen. Im Schnitt wechselte Farke in der vergangenen Saison laut des Berichts in der 78. Minute, Seoane lässt seine Joker durchschnittlich sechs Minuten länger ran. Der Dank sind bisher sechs Scorerpunkte durch Einwechselspieler, die meisten nach elf Spieltagen seit der Saison 1998/99. Unter Farke war es zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison nur ein einziger Scorerpunkt.
So oft wechseln die Bundesliga-Trainer bisher
1. Urs Fischer, Union Berlin (bis 15.11.), 55 von 55 Wechseloptionen genutzt
= 1. Marco Rose, RB Leipzig, 55
= 1. Gerardo Seoane, Borussia Mönchengladbach, 55
4. Sebastian Hoeneß, VfB Stuttgart, 54
5. Niko Kovac, VfL Wolfsburg, 53
= 5. Dino Toppmöller, Eintracht Frankfurt, 53
7. Xabi Alonso, Bayer Leverkusen, 52
8. Thomas Letsch, VfL Bochum, 51
= 8. Thorsten Lieberknecht, SV Darmstadt, 51
= 8. Frank Schmidt, 1.FC Heidenheim, 51
= 8. Edin Terzic, Borussia Dortmund, 51
12. Steffen Baumgart, 1.FC Köln, 50
13. Thomas Tuchel, FC Bayern, 49
14. Christian Streich, SC Freiburg, 48
= 14. Ole Werner, Werder Bremen, 48
16. Pellegrino Matarazzo, TSG Hoffenheim, 47
(Angaben via Transfermarkt; ohne beurlaubte Trainer und ihre Nachfolger; Für Heidenheim gibt das Portal fälschlicherweise unmögliche 56 Wechsel an)
