"Erträgliche Maß überschritten"

Zu selten Samstagnachmittag: Gladbach-Fans mit Brandbrief an DFL

Gladbach spielt am seltensten zur eigentlichen Regelanstoßzeit. Foto: Getty Images
Gladbach spielt am seltensten zur eigentlichen Regelanstoßzeit. Foto: Getty Images

Am Freitag hat die DFL die zeitgenauen Ansetzungen der nächsten Bundesliga-Spieltage bekannt gegeben. Borussia Mönchengladbach darf an den Runden 26 bis 29 nicht ein einziges Mal zur vermeintlichen Regelanstoßzeit am Samstag um 15:30 Uhr antreten. Bei den Fans der Fohlen macht sich mehr und mehr Unmut breit.

Gladbach führt das Ranking der Einzelspiele an, spielt also am häufigsten außerhalb der Konferenzschaltung am Samstagnachmittag. 21 Mal wird das für die Fohlen an den ersten 29 Spieltagen der Fall gewesen sein (fussball.news berichtete). Den Anhängern geht das inzwischen mächtig gegen den Strich. Der FPMG Supporters Club, die Dachorganisation der Fanklubs von Gladbach, hat deshalb am Freitag einen offenen Brief veröffentlicht, der sich an DFL-Spielplanleiter Götz Bender richtet.

"Völlig unerklärlich"

"Mit Erschrecken haben wir heute die neuen Spieltagansetzungen unserer Borussia zur Kenntnis genommen", zitiert die Rheinische Post daraus: "Uns und unserer gesamten Fanszene ist völlig unerklärlich, warum wir in einer Saison ohne europäischen Wettbewerb bis zum 29. Spieltag nur ganze sechs Mal an einem Samstag um 15:30 Uhr spielen sollen." Die Erklärung, dass Gladbach offenbar für gute Einschaltquoten der Übertragungsanstalten sorgt, ist den Fohlen-Fans nicht gut genug. Sie ärgern sich auch, dass es nicht ortsansässige Anhänger unnötig schwergemacht bekommen, ihren Klub live zu unterstützen.

"Das erträgliche Maß ist schon lange überschritten"

"Während der Pandemie wurde gebetsmühlenartig betont, dass der Fußball ohne Fans ein großes Problem hat. Aber auch das scheint schon wieder völlig in Vergessenheit geraten zu sein", so die weitere beißende Kritik. Die DFL lasse es zu, dass die Fernsehanstalten "ohne Rücksichtnahme" auf die Interessen der Stadiongänger entscheiden dürfen. "Von einer fairen Verteilung innerhalb der Liga kann da schon lange keine Rede mehr sein", steht für die Gladbach-Anhänger fest: "Das erträgliche Maß ist schon lange überschritten und die Stimmung kippt." Die Befürchtung laute, dass sich künftig mehr und mehr Fans abwenden könnten, was nicht im Sinne der Bundesliga wäre. Schließlich brüstet sich das deutsche Oberhaus vor allem damit, das beste Fan-Erlebnis in Europa zu bieten. Davon kann bei Borussia Mönchengladbach nicht mehr unumwunden die Rede sein.

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Lars Pollmann  
04.03.2023