Stürmer findet in die Spur

Selke: "Habe beim FC meine neue Heimat gefunden"

Davie Selke fühlt sich in Köln wohl. Foto: Getty Images.
Davie Selke fühlt sich in Köln wohl. Foto: Getty Images.

Davie Selke erlebte am Freitagabend einen kurzen, aber effektiven Arbeitstag. Der Stürmer des 1. FC Köln leitete den 5:2-Sieg gegen Hertha BSC mit seinem fünften Treffer für die Geißböcke ein. Genugtuung verspürte er keine, dafür eine umso größere Wertschätzung für seinen neuen Verein.

Nach einigen Monaten Anlaufzeit kommt Davie Selke in Fahrt. Der 28-Jährige wechselte im Januar von Hertha BSC zum 1. FC Köln und musste bis zur 1:6-Niederlage gegen Borussia Dortmund am 18. März auf seinen ersten Treffer für die Domstädter warten. Seither wanderten vier weitere Tore auf sein Konto, drei davon fielen in den beiden letzten Spielen gegen Leverkusen (2:1) und Ex-Klub Hertha BSC.

Selke: "Die Jungs erkennen langsam die Räume"

Mittlerweile profitiert Selke von dem auf Flanken ausgerichteten Offensivspiel der Kölner, die in der Hinrunde einen effektiven und effizienten Zielspieler vermisst haben. "Die Jungs erkennen langsam die Räume, wo ich mich gerne aufhalte", lobte Selke laut dem Kölner Stadt-Anzeiger seine Mannschaftskollegen: "Wenn ich die Bälle so bekomme, kann ich sie reinmachen. Wegen dieser Bälle bin ich zum FC gekommen."

"Ich fühle mich brutal wohl"

Von Rachegelüsten war indes keine Spur bei Selke, der seinen Treffer mit einer Kopfverletzung bezahlte. "Die Spieler der Hertha sind meine Jungs. Das ist aber keine Genugtuung für mich – die Hertha hat ihre Entscheidung getroffen, ich meine - fertig", betonte der Angreifer und ergänzte: "Ich habe hier beim FC meine neue Heimat gefunden. Ich fühle mich brutal wohl. Der Verein passt einfach, es ist eine besondere Kabine."

"Bin ein Stürmer, der Vertrauen braucht"

Noch im Januar habe er sich in einer Sackgasse befunden, aus welcher ihm FC-Coach Steffen Baumgart herausgeholfen habe, sagte Selke: "Er hat mir von Anfang an gesagt, was meine Stärken und Schwächen sind. Ich bin ein Stürmer, der Vertrauen braucht und es lange gesucht hat. Jetzt kann ich zeigen, was mit Vertrauen möglich ist." Stellt er seine Qualitäten langfristig unter Beweis, könnte er das Stürmer-Problem endgültig vergessen machen.

Florian Bajus  
14.05.2023