Wölfe-Boss vor Karriereende

Schmadtke über FC-Abschied: "Wirklich jenseits der Realität"

Schmadtke und Stöger führten den FC jahrelang erfolgreich. Foto: Getty Images
Schmadtke und Stöger führten den FC jahrelang erfolgreich. Foto: Getty Images

Jörg Schmadtke befindet sich in den letzten Monaten seiner Funktionärskarriere. Nach Ablauf seines Vertrags beim VfL Wolfsburg im Januar 2023 will der 58-Jährige keine Posten mehr übernehmen. Unter anderem auch, weil er die rauen Sitten im Profifußball nicht mehr mitmachen möchte. Vor allem der Umgang mit seinem Abschied vom 1.FC Köln ärgert den Wölfe-Boss bis heute.

"Mir wurden Gerüchte nachgesagt, die wirklich jenseits der Realität lagen. Die Höhe meiner Abfindung wurde bewusst durchgesteckt, dann kam noch die Geschichte einer angeblichen Affäre mit Frau Stöger in die Öffentlichkeit. Auch das wurde leider gezielt gestreut", klagt der Ex-Profi gegenüber der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Mit Peter Stöger hatte Schmadtke beim FC jahrelang den sportlichen Aufschwung verantwortet, in der Saison 2017/18 erlebte der Klub einen katastrophalen Lauf in der Bundesliga. Im Oktober verabschiedete sich Schmadtke, Stöger folgte Anfang Dezember.

Schmähgesänge bei jedem Spiel in Köln

Während der Trainer bis heute bei vielen FC-Fans beliebt ist, ist Schmadtke eine Persona non grata geworden. Vor allem die Abfindung von angeblich 3 Millionen Euro stößt vielen Anhängern sauer auf. So muss sich der Sportchef von Wolfsburg bei jedem Auswärtsspiel in Köln Schmähgesänge anhören, die ihn unter anderem als 'Betrüger' titulieren. Mit denen kann er besser leben als mit den Gerüchten über die Affäre mit Ulrike Kriegler, der langjährigen Lebensgefährtin von Stöger.

"Es gibt Dinge, die sind ehrabschneidend"

"Man kann darüber diskutieren, ob man das aushalten muss, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Ich glaube, bis zu einer gewissen Grenze muss man das vielleicht. Aber es gibt Dinge, die sind ehrabschneidend", betont Schmadtke. Er habe das Glück gehabt, dass seine Familie zu ihm gestanden habe und nicht dem Boulevard Glauben schenkte. "Wegen solcher Gerüchte können Ehen zu Bruch gehen", betont Schmadtke.

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Lars Pollmann  
24.07.2022