Spezielles Comeback
Reis: "Es heißt nicht VfL Bochum gegen Thomas Reis"

Thomas Reis kehrt am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) zum VfL Bochum zurück - als Cheftrainer des FC Schalke 04. Der 49-Jährige erwartet ein hitziges Duell und hofft, an der Seitenlinie keine große Rolle zu spielen.
Vor zehn Monaten feierte Thomas Reis mit dem VfL Bochum den Klassenerhalt der Bundesliga, doch am Samstag ist kein freudiger Empfang an der Castroper Straße zu erwarten. Im August vergangenen Jahres wurde über Reis' vor Saisonbeginn geäußerten Wunsch berichtet, zum FC Schalke 04 zu wechseln, Mitte September folgte die Entlassung in Bochum nach sechs aufeinanderfolgenden Niederlagen und Ende Oktober die Anstellung in Gelsenkirchen. Im Dezember sagte Reis außerdem in Sport Bild über die Trennung: "Ich muss immer aufpassen, was ich dazu noch sage, weil ich nicht nachkarten will. Doch Trennungen geschehen oftmals nicht im Guten. Es gibt handelnde Personen beim VfL, mit denen ich nichts mehr zu tun haben will."
Reis will nicht im Mittelpunkt stehen
Im Vorfeld des Gastspiels in Bochum rückte Reis dementsprechend in den Fokus. Er selbst wolle aber ein Nebendarsteller und kein Protagonist sein, wie er gemäß der WAZ auf der Spieltagspressekonferenz des FC Schalke 04 betonte: "Das Spiel steht im Vordergrund. Es heißt nicht VfL Bochum gegen Thomas Reis, sondern VfL Bochum gegen Schalke 04."
"Denke nicht, dass uns viel Liebe entgegenschlagen wird"
Wichtig sei ihm "ein friedvolles Derby", das Zustandekommen seines Wechsels zum Tabellenschlusslicht und die enge Situation im Abstiegskampf verleite ihn jedoch zur gegenteiligen Annahme: "Ich denke nicht, dass uns viel Liebe entgegenschlagen wird. Es ist alles sehr, sehr eng. Es kann sehr, sehr laut, sehr, sehr hektisch werden." Er und seine Mannschaft seien gefordert, sich von der Hektik nicht anstecken zu lassen und sich auf das Spiel zu konzentrieren, betonte Reis, denn bei einem Sieg zöge man mit Bochum gleich und bliebe mit den Nichtabstiegsplätzen in Kontakt - und der Klassenerhalt mit dem S04 ist alles, was für den 49-Jährigen zählt.