Elfer-Ärger in Mainz

Bülter: "Es ist nicht besonders clever von Caci"

Marius Bülter traf zum Schalker Sieg. Foto: Getty Images.
Marius Bülter traf zum Schalker Sieg. Foto: Getty Images.

Der FC Schalke 04 hat auf dramatische Weise im Abstiegskampf der Bundesliga vorgelegt. Gegen Mainz 05 gewann Königsblau dank eines Elfmeters in der zwölften Minute der Nachspielzeit mit 3:2. In den Augen von Marius Bülter und Thomas Reis war der Strafstoß mehr als berechtigt.

Vor den restlichen Bundesligaspielen am Samstag und Sonntag steht der FC Schalke 04 erstmals seit dem achten Spieltag über dem Strich. Eine Woche nach dem späten 2:1-Sieg gegen Werder Bremen errang die Mannschaft von Thoms Reis einen noch späteren Sieg bei Mainz 05. Beide Mannschaften lieferten sich einen intensiven Schlagabtausch, in dem auf die Schalker Führung durch Marius Bülter (26.) der Ausgleich durch Leandro Barreiro in der zweiten Halbzeit folgte (53.). Kurz darauf traf Tom Krauß erneut für Schalke (60.), ehe Aaron Martin den Ausgleich erzielte (70.) und Bülter weit über dem Ende der fünfminütigen Nachspielzeit per Elfmeter auf 3:2 stellte (90.+12).

Svensson verärgert: "Warum nur Foul, wenn es unser Spieler macht?!"

Nach Spielende rückte der Strafstoß nicht nur wegen des Zeitpunktes in den Vordergrund. Bülter ging zu Boden, da er von Anthony Caci gehalten wurde, allerdings hielt er zuvor auch Caci am Trikot. "Wenn es um Ziehen geht und er (Bülter, d. Red.) macht es zuerst, warum ist es nur ein Foul, wenn es unser Spieler macht?!", echauffierte sich 05er-Coach Bo Svensson bei DAZN und ergänzte: "Als Verein, der mit im Abstiegskampf spielt und das Spiel zugeschaut hat, hätte ich einen bitteren Beigeschmack." Auch Sportdirektor Martin Schmidt hatte wenig Verständnis für die Entscheidung von Referee Matthias Jöllenbeck: "Es war ein beidseitiger Zupfer, aber der Ball war nicht unmittelbar in der Nähe. Da kann man bei jeder zweiten Ecke Elfer pfeifen. Hier hat das Fingerspitzengefühl gefehlt, vor allem in der Wichtigkeit dieser Partie."

Bülter: "Habe eigentlich keine Chance auf den Ball"

Anders klang die Einschätzung auf Schalker Seiten. Zwar räumte Bülter ein, dass er vermutlich keine Chance auf den Ball hatte, da Stefan Bell die vorausgegangene Flanke per Kopf klärte und Robin Zentner das Rund sicherte. Dennoch hätte Caci ihn in diesem Moment nicht halten dürfen, sagte der Doppeltorschütze: "Es ist nicht besonders clever von ihm, mich in der Situation zu ziehen, weil ich eigentlich keine Chance auf den Ball habe. Für mich ist es Elfmeter." Wenig überraschend pflichtete Cheftrainer Thomas Reis seinem Schützling bei: "Der Elfmeter war für mich absolut berechtigt. Er hat die Hand ganz klar am Trikot, es war keine optimale Verhaltensweise vom Mainzer Spieler. Zentner kriegt den Ball, trotzdem hat die Hand nichts am Trikot zu suchen."

Reis: "Das sollte Selbstvertrauen geben"

Durch den späten Siegtreffer entwickelte sich der Freitagabend für Schalke zur nächsten Achterbahn. "Gerade in unserer Situation ist es extrem wichtig", sagte Bülter und betonte: "Wir sind dran, bestehen unter Druck und holen die Ergebnisse. Wir wissen, dass wir es noch nicht geschafft haben und noch drei richtig schwere Spiele haben." Reis hofft indes, dass seine Mannschaft mit breiter Brust gegen Bayern, Frankfurt und Leipzig auftreten wird: "Die Mannschaft hat sich das verdient. Das sollte Selbstvertrauen geben." Doch es bleibt eine große Herausforderung, den Klassenerhalt zu sichern.

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Florian Bajus  
05.05.2023