Gegen Leipzig
SC Freiburg verurteilt "deutliche Grenzüberschreitung" bei Pokalspiel

Das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig (1:5) am vergangenen Dienstag wurde von Ausschreitungen der Freiburger Fans überschattet: Leipzigs Ersatzspieler Andre Silva wurde von einer Münze getroffen, zudem stürmten die Freiburger Ultras den Innenraum. Der DFB-Kontrollausschuss leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den Gastgeber ein. Der SC meldet sich nun mit einem Statement.
20 Minuten vor Schlusspfiff kam es im DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig zum Eklat. Nach einer Rudelbildung im Freiburger Strafraum wurde Andre Silva, der sich vor dem Block aufwärmte, mit einer 2-Euro-Münze getroffen. Der Portugiese ging zu Boden. Nach dem Münzwurf gegen Silva stürmten Freiburger Ultras zudem den Innenraum, wurden dann jedoch von den eigenen Spielern zurückgehalten. Nach minutenlanger Unterbrechung ging es schließlich weiter. Infolgedessen leitete der DFB am Mittwoch ein Ermittlungsverfahren ein und bat zunächst die Freiburger Verantwortlichen um Stellungnahme.
SC Freiburg will Ausschreitungen "als Verein nicht hinnehmen"
Am Freitag meldet sich der SC mit einem Statement. Darin heißt es: "Emotionen gehören zum Fußball – auf und neben dem Platz. Gerade, wenn es wie am Dienstagabend um ein so wichtiges Spiel geht. Bei aller Emotionalität gibt es jedoch auch im Fußball klare Grenzen: Versuchtes Eindringen in den Stadioninnenraum, das Werfen von Bechern, Münzen oder anderen Gegenständen, aber auch Provokationen und Beleidigungen sind deutliche Grenzüberschreitung beziehungsweise Gewalttaten, die in unserem Stadion nichts zu suchen haben und die wir als Verein nicht hinnehmen. Der SC Freiburg steht für ein offenes und sicheres Stadionerlebnis!"
(Vereinsinterne) Ermittlungen laufen
Und weiter: "Die vereinsinterne Aufarbeitung der Vorfälle ist in vollem Gange. Teil der Aufarbeitung waren auch kurzfristig durch die Fanbetreuung des SC Freiburg vermittelte Gespräche zwischen den beschuldigten Personen und Vereinsvertreter/innen. Unabhängig davon hat der Sport-Club entsprechende Sanktionen in Form von Stadionverboten für diejenigen Zuschauer verhängt, die in den Innenraum des Stadions eingedrungen sind." Zudem verurteilen die Freiburger die Becherwürfe. "Die Unsitte des Becherwerfens hat bundesweit in den vergangenen Monaten und Jahren stark zugenommen. Auch in Freiburg müssen wir feststellen, dass regelmäßig Becher von verschiedenen Tribünen geworfen werden", lautet es in der Mitteilung.
SC Freiburg droht mit Strafen bis hin zum Dauerkartenentzug
Der SC setzt fort: "Das Werfen von Bechern, Feuerzeugen, Münzen oder anderen Gegenständen kann nicht nur zu erheblichen Konsequenzen für den Sport-Club führen, bis hin zu einem Spielabbruch. Es werden vor allem zahlreiche Personen in ihrer Gesundheit gefährdet. Dazu zählen Spieler, Offizielle, Fotografen/innen, Kamera- und Sicherheitspersonal und nicht zuletzt andere Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Rängen." In diesem Zuge appellieren die Breisgauer an ihre Fans: "Jeder einzelne Fan im Europa-Park Stadion ist daher aufgefordert, im Sinne eines positiven und sicheren Stadionerlebnisses Becherwürfe zu unterlassen und sich dieser Unsitte entgegenzustellen. Die Botschaft an alle Fans lautet: 'Zeigt Emotionen, unterstützt die Mannschaft, genießt euer Getränk – aber behaltet Eure Becher bei Euch!' Der SC Freiburg wird die Situation weiter sehr genau beobachten und behält sich als Veranstalter persönliche Sanktionierungen, wie beispielsweise Stadionverbote, Geldstrafen oder Dauerkartenentzug, ausdrücklich vor."
